„Scheinreferendum“

ein Scheinkommentar scheinmeinerseits

darf ich unseren scheindemokratischen
Scheinmedien und Scheinpolitiker:innen,
denen wir dieses scheinheilige Scheinwort
von den „Scheinreferenden“ verdanken,
eine scheinkritische Scheinfrage stellen:

darf ich in dieser schweren Zeit, in der
die Meinungsfreiheit einen Krieg wert ist,
auch eine Meinung haben, die nicht passt?
oder ist das dann auch nur
eine Scheinmeinung?

ein anderes Leben?

ein anderes Leben! – stell es dir vor:
wie du durch ein anderes Fenster
auf eine andere Straße blickst.
wie du durch eine andere Tür
in ein anderes Freie trittst.
wie du durch andere Straßen
zu anderen Geschäften gehst
und andere Dinge einkaufst.
wie du dich mit anderen Menschen
in anderen Cafés triffst und mit ihnen
über andere Themen sprichst.
stell dir vor: wie du einfach
in ein anderes Leben schlüpfst.
und stell dir vor: wie es wäre, wenn
dieses andere Leben dein Leben wäre.

doch: wäre diese andere Leben, sobald
es dein Leben wäre, dann überhaupt noch
ein anderes Leben?

die Leinen los!

die Leinen los! schon löst sich das Schiff
vom festen Ufer, ich löse mein Haar und
überlasse mich dem Wind, dem Kurs
auf Neuland, der Strömung
des trägen Flusses –
die Leinen los! des Lebens Rätsel löse
ich so nicht, aber gelöst blicke ich
in das Schaukeln der Wellen wie
der Sonne und überlasse mich
dem sanften Wasser –
und lasse
die Leinen los

wer weiß?

wer weiß
schon, wie ich heiß?
na, und wenn
schon, dann
Emma wie Möve –
oder war es
Anna wie Blume?

egal, wer weiß
schon, wie ich heiß?
na, und wenn
schon, dann ist‘s auch
egal – vielleicht war‘s
Nikolaus oder –
Haus?

egal, was weiß
ich, wie ich heiß?
es müsste schon
wer weiß was für ein Name
sein, schön und leicht
zu vergessen – ist er‘s?
wer weiß?