weltfremd sei ich, sagen sie; ach, so fremd
bin ich offenbar der Welt schon geworden –
obwohl es doch gerade die Welt ist, die mir
fremd, ja immer fremder wird
Am toten Punkt
Hohlräume
unverhohlen sei’s gesagt:
wo alles hohl ist, bleibt nur
die Höhle
durch die Blume
zum Jahreswechsel 2024/25
was aber wird uns blühen im neuen Jahr?
ich fürchte: merkwürdige Blüten dürfte
dieses zarte Pflänzchen bald schon treiben
(und auch im neuen Jahr wird kaum
ein Baum in den Himmel wachsen) –
oder glaubt tatsächlich noch jemand
an versprochene Rosengärten?
Und dennoch: Prosit Neujahr! 🌸🌲🌼 🌳🌷
Dein Licht
im Gedenken an Conny 💫 (und eine Reprise von „Stern, Du“)
ja, Dein Licht
leuchtet uns
noch immer
– Stern, Du –
und jetzt
nach einem Jahr
sogar viel heller noch als jemals zuvor
eine offene Frage
für Clara
Gott, wie entscheidest du,
wer gehen muss,
wer bleiben darf?
oder überlässt du das
dem Teufel?
Hirnriss
wo eben noch
plötzlich ein Loch
doch nur
weiter nichts
nichts weiter
nur doch
ein Loch plötzlich
noch wo eben
Fabel mit Pferdefuß
jetzt strampel ich arme Maus
schon so unendlich lange, aber
diese vermaledeite Milch will
partout nicht zu Butter werden
mein Wunsch für Dich
für Claudia, die heute 63 Jahre alt geworden wäre
ach, ich hoffe, Du feierst
heute
in froher Runde wie früher
dort
(wo immer das jetzt ist)
noch immer
für Claudia
noch immer
dauert mich
Dein früher Tod
noch immer
trauert schwer
mein Herz
noch immer
kauert tief
in mir die Not
noch immer
lauert überall
der Schmerz
die Welt da draußen
die Welt da draußen
macht mir Angst:
nichts als Grausen
Sausen Brausen
ohne Pausen …
die Zeit der Flausen ist vorbei.
die stillen Klausen sind entzwei.
und zum Schmausen
gibt es nur noch Brei …
missglückter Suizidversuch
ich hänge
am Leben
ein Luftbild
ach, könnte ich an solchen Tagen, die
mich mit steifer Brise ganz in Atem halten,
nur einmal kurz die Luft anhalten
und sie bitten, mich in ihrem Luftzug
mitzunehmen – ganz weit fort!
und vielleicht könnte ich mir
dort aus der Puste wieder
etwas Atem holen