unverhohlen sei’s gesagt:
wo alles hohl ist, bleibt nur
die Höhle
sicher?
sicher bin ich mir nur in einem:
dass wir nie ganz sicher sein können –
wie kann ich mir da so sicher sein?
von höherer Warte
was für ein Geschenk erwartet uns
wohl nach dem Lösen einer Warteschleife?
ein Wartebänkchen?
ein ganzes Wartezimmer?
gar ein regelrechter Wartesaal?
oder vielmehr eine große Wartehalle?
vielleicht sogar ein echtes Wartehäuschen?
oder doch nur wieder eine öde Warteschlange?
Rundumschlag
Schlagwort um Schlagwort hauen
wir schlagende Argumente raus
als Antwort auf diesen Schlag
ins Gesicht der Demokratie
hat jemand einen guten Vorschlag, der
nicht Schlag vom gleichen Schlag ist?
ein Wort (mal anders)
du sagst ein Wort gibt
das andere das ein
oder andere Wort
greift wie ein Wort
in das andere ein
ums andere Wort
ist kein Wort eins
wie das andere
verZWEIFEL!
ich zweifle:
was Grundrecht hieß –
ist es euch zweierlei?
ich zweifle an:
was Ehrlichkeit hieß –
wie zweizüngig seid ihr!
ich bezweifle:
was Kompetenz hieß –
sät Zwietracht nur?
ich verzweifle:
was Vernunft, was Menschlichkeit hieß –
es ist entzwei!
ich zähle zwei und zwei zusammen –
und hab am Ende doch nur ein Ergebnis:
ZWEIFEL und VERZWEIFLUNG
Du. Ortungen
Du bist bei mir,
wenn ich neben mir bin
Du bist neben mir,
wenn ich außer mir bin
Du bist mit mir,
wenn ich von mir geh
Du bist hinter mir,
wenn alle gegen mich sind
Du bist vor mir,
wenn ich an mir vergeh
Du bist unter mir,
wenn ich zwischen mir steh
Du bist über mir,
wenn ich mich um mich dreh
Du bist in mir,
wenn ich aus mir verschwind
Du bist um mich,
wenn ich durch dich mich find
Du da
wer bist Du
da neben mir?
frage ich mich
oft
immer
aber weiß ich:
für mich
bist Du da
Dialog über nichts
du sagst: von nichts kommt nichts
doch ich komme zu nichts
und ich finde nichts dabei
du meinst: das führt zu nichts?
um nichts und wieder nichts geht es mir hier
– da gibt es nichts! –
ich mache Halt vor nichts
(hab hier ja nichts verloren
und auch nichts zu suchen)
du denkst: es hilft alles nichts
doch ich denk mir nichts dabei
und auch wenn nichts daraus wird
steht dem doch nichts im Wege
darauf lass ich nichts kommen
vielleicht bringt es wirklich nichts
aber da kenne ich nichts:
es macht mir nichts aus
ich hab ja nichts zu verlieren
du weißt: es nützt alles nichts
es sei nichts Halbes, nichts Ganzes
und nichts Genaues weiß man nicht
da hab ich nichts dagegen
es sieht vielleicht nach nichts aus
mir bleibt nichts anderes übrig
ich bleibe mir nichts schuldig
ich sage nur: das sagt mir nichts
(wobei: ich hab ja nichts zu sagen)
nichts wurde mir je geschenkt
du glaubst: es komme nichts dabei raus
es sei nur nur Lärm um nichts
da stecke nichts dahinter
ich weiß: da ist nichts dran
und ich mach mir nichts daraus
(damit hab ich nichts im Sinn)
ich sehe nur: da tut sich nichts
und es ist einfach nichts los
da sagst du – mir nichts, dir nichts – :
damit kann ich nichts anfangen
und ich will auch nichts damit zu tun haben
aber, denke ich, es tut dir doch nichts
nichts steht nichts in nichts nach
nichts für ungut, sage ich
nichts oder so gut wie nichts
und um nichts in der Welt:
mir fehlt einfach nichts
macht nichts, sagst du
es gibt nichts, was es nicht gibt
Welt-Nichts-Tag
was gibt’s?
nichts.
nichts?
nichts!
Dich sehen
was sehe ich, wenn
ich Dich sehe?
wirklich Dich oder nur
(m)ein Bild von Dir?
wirklich Dich oder nur
(D)ein Bild für mich?
wirklich Dich oder nur
mich in Deiner Gestalt?
wirklich Dich oder nur
Dich in meiner Gestalt?
wirklich Dich oder nur
meine Wünsche an Dich?
wirklich Dich oder nur
Deine Wünsche an mich?
was sehe ich, wenn
ich Dich sehe: wirklich Dich?
und bin es wirklich ich, die
Dich sieht?
Fragen und Antworten (2)
wohl weil ich (für alle
Fälle) Fragen über Fragen
stelle: Antworten
fange ich nie ein