zuerst suchte ich Antworten
und fand Fragen
dann suchte ich Fragen
und fand weder Fragen
noch Antworten
jetzt suche ich weder
Fragen noch Antworten
und finde bisweilen
einen Vers
zuerst suchte ich Antworten
und fand Fragen
dann suchte ich Fragen
und fand weder Fragen
noch Antworten
jetzt suche ich weder
Fragen noch Antworten
und finde bisweilen
einen Vers
zum Jahreswechsel 2024/25
was aber wird uns blühen im neuen Jahr?
ich fürchte: merkwürdige Blüten dürfte
dieses zarte Pflänzchen bald schon treiben
(und auch im neuen Jahr wird kaum
ein Baum in den Himmel wachsen) –
oder glaubt tatsächlich noch jemand
an versprochene Rosengärten?
Und dennoch: Prosit Neujahr! 🌸🌲🌼 🌳🌷
schöne Wörter möcht’ ich sammeln –
so wie man alte Hölzer sammelt
in einer Xylothek
schöne Wörter möcht’ ich finden –
fremd, verzweigt, mit tiefer Wurzel
wie das Ypsilon
fragt ihr mich jetzt: was willst du denn
mit dem ganzen Zinnober?
da werd’ ich rot und muss gestehen:
das weiß ich auch nicht – nur:
es macht xyloypszinnig Spaß!
Ihr Lieben, ein fröhliches und entspanntes Weihnachtsfest 🎄 wünsche ich euch allen und einen guten Rutsch in ein hoffentlich xyloypszinnig glückliches Neues Jahr 🎇 !
buchstäblich wortwörtlich
nehme ich das Wort beim Wort
und jeden Laut lautläutlich
und jeden Satz satzsätzlich
– entsetzlich? nein!
poetopoetisch!
vollendet
muss es gar nicht sein:
weder Wort noch Leben –
vollen Endes reicht
vollends
wir kommen
nicht umhin, umher
zu gehen
auf unserer Suche nach
dem schönen Wort
kein Tand! kein Schmand!
nur eine kleine Tändelei:
ganz ohne Linde und auch ohne Heide –
allein nur mit der Nachtigall
auf Walthers Wörterweide –
tandaradei!
schlicht und einfach: schlechterdings
unmöglich ist’s, dieses Dings
einfach schlicht zu nennen
mich an die Wurzel des Wortes schreiben
möchte ich – nennt es Radieschenlyrik
oder Rettichpoesie, ich nenne es:
dichten, radikal
ein kecker Vers mag uns erquicken
(quecksilbriger Quickborn, queckengleich):
so schnell, so munter, so voller Leben –
heißt: so quick, quicklebendig eben
schaut, wie geschickt
plump doch ist: es ist, was es ist –
und inszeniert so effizient
wie elegant den eignen Fall:
plumps!
o, obzwar
ist wunderbar!
ob ich’s recht weiß? wer weiß?
zwar gibt’s obwohl, obgleich –
doch kein Vergleich!
obschon: obschon?
nein – zweifelsohn’:
obzwar
ist sonnnenklar
der große Star!