an manchen Tagen
bleiben die Wörter stur
in ihren Ecken hocken
kein Reim
kann sie locken, sie
bocken und zicken
und mir bleibt nur
zu nicken und
zocken
Wortspiel
Klinkerlitzchen
wenn wir uns die Klinke
in die Hand geben,
klinken wir uns dann
ein oder aus?
(9) ein Gedicht?
ein Gedicht?
wird gemacht
und manchmal
macht es sich
und manchmal
macht es sich
gut
(8) Rat an die Dichterin II
mach keine Sachen, mach dein Ding:
mach was in deinen eigenen Worten:
schreib (d)ein Gedicht
(7) bescheidener Vorsatz
was soll ich
groß Worte machen?
schreiben will ich
kleine Gedichte
(6) mit jedem Wort
ich mach‘s mit jedem Wort –
und wie ich es auch mache:
ich komme immer
auf ein Gedicht
(5) mach Wort!
fällt auf die Welt
dir kein Reim mehr ein:
mach einfach
Wort
(4) mit meinen Worten
mit meinen Worten
kann ich es ja machen:
ein Gedicht
wie für mich gemacht
Was mit „was aus Worten“ als ganz spontaner Einfall begann, wächst allmählich zu einem kleinen Zyklus heran.
(3) bescheidener Wunsch
viele Worte möcht ich
gar nicht machen: nur
ein kleines Gedicht
(1) was aus Worten
ja, ich mach mir
was aus Worten:
ich schreib mir
ein Gedicht
an meinen Wortschatz
deine Wörter, große, kleine,
leichte, schwere, zarte, harte,
rare wie geläufige, schöne,
wunderschöne, alte, neue –
alle schenkst du mir, mein Schatz!
und ich gebe dir dafür mein Wort,
das eine, das meine, das ich nur hab,
und schreib dir ein Gedicht
auf Gedeih und Verderb
greif ein jedes Wort
bei den Wurzeln:
nicht an Blüte und Frucht
wirst du erkennen
das Wort, das dir
geschrieben ist auf Gedeih
und Verderb