ich versteh die Welt nicht mehr. die Wörter ich vernehme wohl – allein ihr Sinn bleibt für mich hohl. ich dachte immer, dass ich weiß, was Krieg, was Frieden, was Angriff heiß‘. doch derzeit fällt ein Urteil schwer: ich versteh die Welt nicht mehr. zwar wollen’s viele mir erklären und binden mir doch auf nur Bären. nur eine Meinung – aus und Amen! keiner nennt mehr bei dem Namen, was Sache ist, was nötig wär: ich versteh die Welt nicht mehr.
wir sind auf der falschen Schiene – aber sowas von auf der falschen Schiene – but no way to slow down – wir denken nicht einmal dran – oder wenn, gibt’s die Keule – no way to slow down – es ist ein Alptraum – aber er ist real – wir sind auf der falschen Schiene – auf der ganz falschen Schiene – no way out
Diese drei Wörter aus der Schreibeinladung von Christiane haben Lyrifant nicht mehr losgelassen, und so begibt sich Lyrifant jetzt auf ganz ungewohntes Terrain: Lyrifant als Prosafant, sozusagen …
Es muss kurz nach dem Abendbrot gewesen sein. Hatte sie da nicht gerade etwas aus der Küche gehört? So als ob jemand mit dem Geschirr hantierte? Aber das kann doch gar nicht sein! dachte sie, sie wohnte doch schon seit Jahren alleine in der Wohnung! Na, ausgezeichnet! dachte sie, ist es jetzt schon soweit? Werde ich jetzt verrückt? Sie stand auf, entschlossen, und ging in die Küche. Und tatsächlich! Da stand – tja, wie sollte sie es nennen? – so ein Wesen am Spülstein. Merkwürdig: Kein Mensch. Kein Tier. Kein Ding. Wohnte das jetzt hier? In ihrer Wohnung? Und sie begann, sich auf einmal unendlich heimatlos zu fühlen.
aber ich muss es beim Namen nennen: „Remigration“ ist ein Unwort für ein Unding und (dies zynisch in Potenz) ein Fremdwort, das nur dürftig ein Deutschwort verbrämt für ein Deutschding, das schon einmal (und dies an einem Ort ganz in der Nähe) pedantisch deutsch geplant wurde.
Mein Entsetzen kann ich gar nicht in Worte fassen über das, was da offenbar geschieht: