mein Text
um deinen Text
und dein Text
über meinem Text
und mein Text
unter deinem Text
und dein Text
um meinen Text
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dein Text
ein Text
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um deinen Text
und dein Text
über meinem Text
und mein Text
unter deinem Text
und dein Text
um meinen Text
mein Text
dein Text
ein Text
für Friedrich Hölderlin
getürmt
lebt es sich
höher, freier auch
Darf, wenn lauter Mühe das Leben, ein Mensch aufschauen und sagen: so will ich auch seyn? Ja.
aus dem Turmtief, das
heilignah den Wassern,
steigt auf der Geist
aetherwaerts
noch ist Bewegung:
aus jeder Stufe, jedem Stein
türmeln die Verse, turmschief
vielleicht, ins Turmhohe dennoch
der Turm, ein Verlies, ein Refugium –
hier ist der Dichter
endlich allein, ganz bei sich,
einsam zwar, doch das ist der Preis:
Leben ist Tod, und Tod ist auch ein Leben.
Gedanken anlässlich der Wiedereröffnung des Hölderlinturms in Tübingen zum Auftakt des Hölderlinjahres. Mit Zeilen aus ‘In lieblicher Bläue’ (1808).
leguanisch sei
mein Wort
ein Schlitzblick, Zick
um Zack, auf die Echsenschnelle
das Ferne nah im Räubergriff –
schupppanzerunter
Geschicht über
Gedicht
im Einzelgang
will wechseln ich
die Verse wie
die Farbe
uralt sei mein Wort, wild
euch und fremd
inspiriert durch den Band “Eidechsen” aus der wundervollen Reihe “Naturkunden” beim Verlag Matthes & Seitz
ui,
wie dreist:
einfach ausgetrickst,
die einfache Mehrheit
hui,
wie fix:
doppelt ausgepielt,
die Demokratie
pfui,
wer da hat mitgespielt,
doppelzüngig
pfui,
wer da hat mitgetrickst,
mit einfachen Mitteln
zum bösen Zweck
Heute ist ein schwarzer Tag für die Demokratie in unserem Land: Ein 5%-FDP-ler ist sich nicht zu schade, sich mit den Stimmen der rechtsradikalen Höcke-AFD zum thüringischen Ministerpräsidenten wählen zu lassen (und dies mit Unterstützung der CDU).
Die Welt ist meine Vorstellung.
Und in meiner Vorstellung bin ich die Vorstellung der Welt.
Dabei bin ich nur die Vorstellung einer Welt, die mich vorstellen lässt, die Welt sei meine Vorstellung und ich sei in meiner Vorstellung die Vorstellung der Welt.
Oder ist die Welt nur eine Vorstellung meiner selbst, wie ich mir vorstelle, ich sei die Vorstellung einer Welt, die meine Vorstellung ist?
Und was wäre dann mein Wille?
entweder oder
oder entweder
oder
sowohl entweder
als auch oder
oder doch
weder entweder
noch oder
oder
oder nicht oder –
das ist hier
keine Frage, oder?
was nun?
fragt das Jetzt
nun denn
sagt das Bald
nun aber mal los
fordert das Sofort
was ist das nun wieder?
nölt das Nie
so ist das nun mal
antwortet das Immer
nun ja
seufzt das Später vielleicht
nun ist aber mal gut!
spricht das Schließlich
nun gerade
widerspricht das Nun
ja, aber
aber ja doch
ja, vielleicht
doch doch
jaja
ja, klar
ja, freilich
ja, gewiss
klar doch, ja
aber klar doch
jawohl!
ja?
nein.
Da WordPress in dieser Hinsicht nicht so flexibel ist, musste ich dieses Gedicht jetzt als Bild hochladen. Und ja, natürlich, es ist eine Variation zu und schreib.
Mit der ersten Version der Schreibübung war ich im Nachhinein doch noch nicht so zufrieden. Hier also eine verbesserte Version.
schreib (wenn Du kannst) Tag für Tag
ein Gedicht – so übst du
schreiben
schreib (du kannst es) für jeden Tag
ein Gedicht – so lernst du
unterscheiden
schreib (was du willst) Jahr und Tag
für das eine Gedicht – so wirst du
wachsen und reifen
schreib (du willst es) eines Tages
dein Gedicht – so kannst du
schweigen
schrei nicht. schreib
um dein Leben
schweig nicht. schreib
auf ein Wort
schreib und schneid
dich ins Unsagbare
bleib
und schreib
schreib
Tag für Tag
ein Gedicht –
so lernst du
schreiben
schreib
für jeden Tag
ein Gedicht –
so lernst du
unterscheiden
schreib
Tag um Nacht
Gedicht um Gedicht –
so lernst du
entscheiden
schreib
Tag und Nacht
Gedicht um Gedicht –
so lernst du
bleiben
schreib
ein Gedicht
für alle Tage,
für aller Tage Nacht –
so lernst du
sagen
schreib
eines Nachts
mal kein Gedicht –
so lernst du
schweigen
schreib
eines Tages
das Gedicht –
dein Gedicht