es gibt eine Zeit für Friede.
es gibt eine Zeit für Freude.
es gibt eine Zeit für Eierkuchen.
eine Zeit für Eierkuchen findet sich jederzeit.
die Zeit für Freude aber scheint vorbei.
jetzt ist es Zeit für Friede!
Lyrik
Leben und Sterben
ach, könnten wir doch
gleich mit dem Sterben
beginnen, um danach
unendlich Zeit zu haben
für das pralle Leben
nur eine Brücke

vielleicht ist das Leben nur eine Brücke
von Irgendwo ins Nirgendwo:
woher?
wohin?
so große Fragen, sowieso!
lasst es uns wagen – zu unserem Glücke –
und dennoch eine Brücke schlagen!
kurzes Schneeglück
folge
den Schneespuren:
noch singen sie von Eis
und Winter
während schon Schneekristalle
tanzend wie Flocken
von den Bäumen
tauen
Blitzeis
Die kleine Blödelei zum Wochenende (keine Angst! das wird keine neue Reihe!)
kein Witz, kein Scheiß:
es gibt keinen Flitzpreis
bei Blitzeis –
dafür
gibt es heute den Blitzpreis
bei Flitzeis
(so schnell kann ich gar nicht gucken, wie alles gleich schon wieder wegtaut …)
mein neues Mantra
nicht mehr abwarten:
nur Tee trinken
in Teufels Küche
hart gesotten gab ich mich:
nie und nimmer wollte ich mich
verbraten lassen
dabei hat man mich weich gekocht:
bekomme ich denn jemals noch was
gebacken?
in Gottes Mühle
aus dem Gröbsten
bin ich raus
(dachte ich)
dabei war das
nur das Feinste
vom Feinen
nebenan
für Conny, Anke und Claudia
vielleicht
sind die Toten einfach nur
nebenan
und vielleicht
kann ich – wenn ich ganz still bin –
sie hören
Zu Neujahr
Was aber bleibt?
Dass alles vergeht …
Trotzdem: Uns allen ein (hoffentlich bald) friedvolles und gutes Jahr 2024!
Jahreswechsel
ich sitze am Jahresrand.
es wechselt das Jahr.
ein Jahr geht.
ein Jahr kommt.
das Rad dreht sich. immer weiter.
wann stehe ich auf?
(Anspielungen auf … sind volle Absicht)
Ein (Ge-)Weihnachtsmärchen
Und als Bonustrack zu Lyrifants Adventskalender gibt es auch dieses Gedicht noch einmal von Lyrifant selbst vorgelesen.
Ein Rentier saß am Wegesrand
und weinte bitterlich.
Allein, verlassen im Weihnachtsland –
so fühlte das Rentier sich.
Wo war denn nur des Weihnachtsmannes Schlitten?
Nun, die Zeit war dem armen Tier entglitten –
zu spät, zu spät kam unser Ren an diesen Ort:
Weihnachtsmann und Schlitten waren längst schon fort.
Vor Kummer brach ihm fast entzwei
sein rentierstattliches Geweih:
Was nun? Was tun?
Da fiel sein Blick auf einen kleinen Tannenzweig,
der lag dort – verloren wie es selbst – im Schnee.
Das Rentier sah sofort den weihnachtlichen Fingerzeig:
Gleich hob es auf den Zweig – juchee! –
ganz sacht mit seinem Geweih –
da war die Not vorbei!
Höre, wie sie nun sangen und lachten:
Fröhliche Geweihnachten!
Und diesem schönen Wunsch kann sich der Lyrifant nur anschließen: Fröhliche Geweihnachten und gutes Gerutsch ins Neue Jahr wünsche ich all meinen lieben Leserinnen und Lesern, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für Eure Treue!