Elefanten
trauern um ihre Toten
Lyrifanten
singen für sie
mein Trauerhaus. ein Traum
für alle, die schon gegangen sind und noch gehen werden
die Trauer hat
(so träume ich)
ein richtig großes Haus
mit vielen schönen Zimmern
aus jedem Fenster
(so träum ich mir)
schaut glücklich lachend ihr heraus:
wie wundert euch mein Wimmern
aus seiner Mitte
(so träum ich fort)
ein kleiner Garten führt hinaus:
wie sanft und licht sein grünes Schimmern
in diesem Raum
(verspricht mein Traum)
hat meine Trauer einen Ort,
wo ich an euch mich kann erinnern –
von Zeit zu Zeit
in Ewigkeit
Kaleidoskop
Ein etwas verspätetes Dankeschön an Jessie & Jochen für ein wunderschönes Geschenk!
bricht
die Welt
in tausend
schöne Formen
zu einem
Bild-All
gefügt
schau!
ein Nilpferdvers
Das musste jetzt heute zum 30. Juni einfach noch sein (an so einem Wort komme ich nicht vorbei): Ein Beitrag zu den Juniversen von Silbenton.
ab und zu empfohlen
sei der Nilpferd-Modus:
erst ein bisschen schnauben
und dann abtauchen
Einsicht, angesichts des Todes
im Gedenken an Anke und Claudia
(auf dass Ihr beide nun eine wirklich glückliche Zeit habt)
dass im Angesicht des Todes
der Tod wünschenswerter als
das Leben erscheint, gehört zu
den Absurditäten des Lebens
ultimative Drohung
Tod, lass es dir gesagt sein:
wenn ich dich – lebend – irgendwo
erwische, bring ich dich um
Mittsommer
jetzt
werden die Tage
wieder kürzer
und
wieder länger
werden die Nächte
und
bald ist wieder
Mittwinter
halten oder lassen?
für Anke
Du sagst:
„Ich will jetzt noch nicht gehen.“
Ich antworte:
„Du gehst jetzt auch noch nicht.“
Du sagst:
„Wenn es jetzt eben so weit ist.“
Und ich frage mich:
Wenn es jetzt eben so weit ist
(doch ist es wirklich schon soweit?):
was hilft Dir dann mehr –
halten oder lassen?
Hoffnung
für Anke
zwischen Hoffen und Hoffen
ein Funken Hoffnung
und noch viel mehr
Angst
das wunderbarste Wunder
so lange
kennen wir uns
jetzt schon:
und noch immer
bist Du für mich
das wunderbarste Wunder
an der Bushaltestelle
da ist (immer wieder)
die Angst, den Anschluss
zu verpassen: das führt (immer wieder)
zu langen (überlangen) Wartezeiten, die
mich tatsächlich den Anschluss
an das Leben verpassen
lassen
wenigstens finde ich so
Zeit zum Denken und Dichten
über das Warten
und das Leben
Ordnung und Unordnung
Unordnung
ist doch nur
eine Form von
Ordnung
und Ordnung
ist nichts weiter als
eine Form von
Unordnung