mein neustes projekt?
nein, kein vortrag
kein aufsatz
kein buch
ja, noch nicht einmal
ein gedicht
mein neustes projekt:
ich
sein
leben
und darüber vielleicht auch mal
das ein oder andere
gedicht
mein neustes projekt?
nein, kein vortrag
kein aufsatz
kein buch
ja, noch nicht einmal
ein gedicht
mein neustes projekt:
ich
sein
leben
und darüber vielleicht auch mal
das ein oder andere
gedicht
Ich verspreche: Das ist der letzte “Lichtblick”!
Das Lichtsignal
macht jetzt Lichtpause.
Für ein Lichtjahr verschwindet es
im Lichtbad.
Ich suche eine
neue Lichtquelle.
Mein Blick fällt auf
die Lichtorgel.
So gebe ich mir nun grünes Licht,
das Licht der Welt
in rosigem Licht zu sehen,
bis ich ganz lichtblau bin.
Dieses Gedicht ist ein Beitrag zu der von Sylvia Kling initiierten Aktion “Gegen das Vergessen”.
gegen das vergessen: erinnern –
erinnern an die geschichten der geschichte,
die wir in unserem innern lieber verborgen halten,
inne werden dessen, was wir ausschließen,
inne werden derer, die draußen sind.
gegen das vergessen: gedenken –
gedenken der geschichten der geschichte,
an die wir nicht denken wollen,
denken an das, was ungedacht ist,
denken an die, die unbedacht sind.
gegen das vergessen: erzählen –
die geschichten der geschichte erzählen,
die wir lieber nicht zu unserer geschichte zählen,
sie unseren kindern immer wieder erzählen,
damit sie sie ihren kindern weiter- und weitererzählen.
gegen das vergessen: schreiben –
die geschichten der geschichte aufschreiben,
die noch immer ungeschrieben sind,
denen wir schon immer verschrieben sind,
damit sie sich unserem gedächtnis für immer einschreiben.
gegen das vergessen: handeln –
aus den geschichten der geschichte heute so handeln,
dass das, was gestern geschehen ist,
nicht heute,
nicht morgen,
nie mehr wieder geschieht.
Ein Lichtbild von mir:
ich, lichtscheu,
im Lichtkegel des Lichtes,
das ich leuchten lasse.
Ich bin unsicher:
Zeigt mich mein Lichtschein
in einem guten Licht?
Mir ist,
als habe mir jemand
das Licht im Kopf
ausgeknipst.
Ach, käm’ mein Herz
davor noch einmal
kurz ans Licht.
Gewissheit aber habe ich in diesem:
Ich scheue das volle Licht,
das mir aufgeht,
wenn man mir eins aufsteckt.
Bei Licht besehen
könnte mir auch dies gelingen:
mein kleines Licht
ins rechte Licht
unter den Scheffel
zu rücken.
Ich vermute,
ich könnte es wahrhaftig fertig bringen:
mir selbst im Licht
am Ende des Tunnels
stehen, hinter das ich
mich selbst geführt habe.
Wo es an Feindbildern
keinen Mangel gibt,
bedarf es keiner Feinde.
Dort braucht es
gute Freunde.
Wer würde es wagen,
über Kinder
aus sozial bevorzugten Familien
mit Einheimischen-Hintergrund und
aus sogenannten bildungsnahen Schichten
den Stab zu brechen?
Lyrifants Adventskalender 2023 Türchen 13
Es gibt Tage,
da fühle ich mich
wie ein Bär,
den man schon
sein halbes Leben
um seinen
Winterschlaf bringt.