Eine kleine Wichtelei

zu Weihnachten

Es war einmal ein Wichtel,
der kam einst auf den Trichtel
mit diesem hellen Lichtel:
Dies zaubert er ganz schlichtel
mit jederlichts Geschichtel
auf jederwichts Gesichtel,
Schichtel um Schichtel.

Nun ist es meine Pflichtel,
zu fassen dies Berichtel
für euch in ein Gedichtel –
natürlich: mit Gewichtel!

Und mit diesen leichtgewichteligen Versen wünsche ich Euch allen ein wichtelreiches Weihnachtsfest 🎄 mit ganz viel Lichtel 🕯(und vielleicht ein paar Gedichtel)! Habt eine entspannte Zeit zwischen den Jahren und kommt bitte gut ins Neue Jahr 🎆, das hoffentlich auch ein paar Lichtel 🕯 für uns alle bereithalten möge! 🌠 Wir könnten sie gebrauchen, auf so vielen Ebenen … Möge es noch ganz viele solcher Wichtel geben!

Von Wichtel und Wachtel

Lyrifants Adventskalender 2023
Türchen 19

Eine Weihnachtswuchtel

Wacht hält ein Wichtel
in dunkler Nacht.
Kein Wicht auf Sicht,
ihm fehlt das Licht:
Vor Einsamkeit
das Herz ihm bricht.

,Wicht‘, ruft die Wachtel,
‚hörst du mich nicht?‘
Die Wacht ganz sacht
sie hell ihm lacht:
Und ihm erstrahlt
die Welt in Pracht.

,Das ist die Wucht!‘
freut sich der Wichtel.
Er findet die Schlucht
und mit ihr die Wachtel –
sie rettet ihn, er rettet sie:
So eine Wuchtel
gab es noch nie.

“ein graues Gefühl”

noch unter dem (ersten) Eindruck des Dokumentarfilms “1001 Nights Apart” über ein junges Untergrund-Tanzstudio im Iran, wo Tanzen verboten ist

Hand und Fuß greifen
in grauen Nebel, fassen in
graue Leere, ziehen weiße Linien
über graues Linoleum:
den Mund weit offen
zu stummem Schrei

sie tanzen in diesem grauen Keller:
jeder Schritt, jeder Griff, jeder Blick
ein Versuch, ihren Traum zu leben –
oder eher: ein Versuch zu leben

sie tanzen (denn tanzen ist atmen) –
stets begleitet von diesem Etwas
(sie nennen es “ein graues Gefühl”)

Poesie, auströs

meergeboren sei sie: die Poesie –
ein Schatz, vielleicht
eine Delikatesse

meerdurchlässig sei sie: die Poesie –
genügsam, standfest, schlicht:
ganz in sich selbst
verschlossen

wer sie öffnet, der
nimmt ihr das Leben

wem sie schmeckt, dem
schenkt sie keine Perle

inspiriert durch den wunderschönen und sehr lehrreichen Band “Austern” aus dieser von mir so geliebten Naturkunden-Reihe des Verlags Matthes & Seitz

Konzertbesuch – Reprise

für K. (die heute leider nicht dabei sein konnte)

heute konnte ich
mit meinen Augen
hören, was du niemals
mit deinen Ohren
hättest hören wollen

so vermag der Kopf
zu schmecken, was das Herz
nicht riechen kann

(wobei: ich fand es gar nicht mal so schlecht 😉 – trotzdem total schade, dass Du nicht neben mir hast sitzen können – gute Besserung!)

(Und dieses Gedichtchen führt dieses hier weiter: https://lyrifant.de/2022/11/13/konzertbesuch/)