Ich suche nach
Licht dort, wo Schatten.
Ich suche nach
Schatten dort, wo Licht.
Ich suche
Schatten im Licht.
Ich suche
Licht im Schatten.
Dabei ist es doch so einfach:
Wo Licht ist,
ist kein Schatten.
Und wo Schatten ist,
ist kein Licht.
Ich suche nach
Licht dort, wo Schatten.
Ich suche nach
Schatten dort, wo Licht.
Ich suche
Schatten im Licht.
Ich suche
Licht im Schatten.
Dabei ist es doch so einfach:
Wo Licht ist,
ist kein Schatten.
Und wo Schatten ist,
ist kein Licht.
Wo Licht ist,
ist auch Schatten.
Das heißt doch auch:
Wo Schatten ist,
ist auch Licht.
“Herzlich Willkommen!”
rufen wir euch zu
und machen euch zur neuen Währung in der EU.
Ein Singsang für mehr Lebensfreude
Die unumgängliche Lebensfrist
schafft Lebensfrust
und Lebensfrost.
Denn an deiner Lebensmatte
nagt schon ab der Lebensmitte
die unerbittliche Lebensmotte.
Drum verwandle deine Lebenslast
mit Lebenslist
in Lebenslust.
Und fahre mit dem Lebenslift
ganz hinauf ins Lebensloft
und atme frische Lebensluft.
Dort oben auf dem Lebensmast
brau dir aus all dem Lebensmist
den allerbesten Lebensmost.
Denn mit jeder Lebenswoge
liegen viele Lebenswege
frei auf deiner Lebenswaage.
Und auf jeder Lebenswelle
findet noch dein Lebenswille
ein Fädchen von der Lebenswolle.
Verwandle deinen Lebensraum
in einen schönen Lebensreim:
Und schreib aus deinem Lebensleid
ein wunderschönes Lebenslied.
Gewappnet für die Lebensfalle
und überhaupt für alle Lebensfälle
glaubst du zu sein mit deinem dicken Lebensfell.
Bau dir lieber eine Lebensvilla
in lebensvoller Lebensfülle
und hab keine Angst vor
Lebensvöllerei.
mein neustes projekt?
nein, kein vortrag
kein aufsatz
kein buch
ja, noch nicht einmal
ein gedicht
mein neustes projekt:
ich
sein
leben
und darüber vielleicht auch mal
das ein oder andere
gedicht
Mir ist es
nicht hell genug,
und ich mache
das Licht aus.
Dieses Textchen ist gerade entstanden aus einer ganz banalen Alltagssituation heraus – aber die Sache selbst hat Potential für mehr, denke ich.
Wer vollmundig
Brandanschläge gegen Asylheime verurteilt,
aber nur halbherzig
das Herz hat, die Brandstifter zu verfolgen –
Wer doppelzüngig
die Willkommenskultur feiert
und dabei engstirnig
die Stirn hat, die Grenzen zu schließen –
Wer pausbäckig und rotwangig
Europas Werte verteidigt
und großmäulig und breitbeinig
ein Integrationspflichtgesetz einfordert,
aber hochnäsig
über die Schutzsuchenden die Nase rümpft
und dickköpfig
nur Obergrenzen im Kopf hat –
der tritt leichtfüßig
des Menschen Recht mit Füßen,
der wirkt eigenhändig
der neuen Rechten in die Hände,
der läuft blauäugig
dem Abgrund ins Auge.
Dünnhäutig, wie ich bin,
habe ich nun
nur noch eine Bitte:
Bleibt feinfühlig,
hellhörig und
weitsichtig.
Nicht eigens dafür geschrieben, aber sicher auch ein Beitrag, der gut in das Projekt “Gegen das Vergessen” passt. Die anderen Beiträge zu diesem Projekt habe ich verlinkt unter meinem ersten Beitrag “gegen das vergessen”.
Ich verspreche: Das ist der letzte “Lichtblick”!
Das Lichtsignal
macht jetzt Lichtpause.
Für ein Lichtjahr verschwindet es
im Lichtbad.
Ich suche eine
neue Lichtquelle.
Mein Blick fällt auf
die Lichtorgel.
So gebe ich mir nun grünes Licht,
das Licht der Welt
in rosigem Licht zu sehen,
bis ich ganz lichtblau bin.
für C.
die Ansprüche überhöht
die Erwartungen übermächtig
der Kalender überfüllt
der Geist überlastet
die Seele überladen
der Mensch überfordert
vom Glück übersprungen
vom Wohl übergangen
vom Feind überboten
vom Freund überflügelt
vom Leben überholt
den Erfolg überbewertet
die Arbeit überdosiert
der Mensch überarbeitet
schließlich völlig übermüdet
immer überreizt
Urlaub überfällig
du überreif für die Insel
die Übergriffe nehmen überhand:
gerade nur so überleben
des Lebens überdrüssig
du hast es alles
über
Dieses Gedicht ist ein Beitrag zu der von Sylvia Kling initiierten Aktion “Gegen das Vergessen”.
gegen das vergessen: erinnern –
erinnern an die geschichten der geschichte,
die wir in unserem innern lieber verborgen halten,
inne werden dessen, was wir ausschließen,
inne werden derer, die draußen sind.
gegen das vergessen: gedenken –
gedenken der geschichten der geschichte,
an die wir nicht denken wollen,
denken an das, was ungedacht ist,
denken an die, die unbedacht sind.
gegen das vergessen: erzählen –
die geschichten der geschichte erzählen,
die wir lieber nicht zu unserer geschichte zählen,
sie unseren kindern immer wieder erzählen,
damit sie sie ihren kindern weiter- und weitererzählen.
gegen das vergessen: schreiben –
die geschichten der geschichte aufschreiben,
die noch immer ungeschrieben sind,
denen wir schon immer verschrieben sind,
damit sie sich unserem gedächtnis für immer einschreiben.
gegen das vergessen: handeln –
aus den geschichten der geschichte heute so handeln,
dass das, was gestern geschehen ist,
nicht heute,
nicht morgen,
nie mehr wieder geschieht.