
da flutscht
mir doch der Sterz
in die (rote) Rose
da flutscht
mir doch der Sterz
in die (rote) Rose
ein Wort kennt eine Sehnsucht nur:
nichts mehr wünscht es als Antwort:
sei’s ein Widerwort, ein Fürwort, ein Vor-
oder Nachwort, ein Würzwort, ein Beiwort
oder auch nur ein Füllwort, notfalls reicht
ein Unwort –
nur eben ein Wort, ein anderes Wort
kalte Füße
kann ich nicht bekommen
von Natur aus
habe ich schon immer
kalte Füße
die Tage können richtig warm noch werden,
doch die Nächte bleiben kühl.
morgens ziehn schon kleine Nebelherden,
und in dir wächst dieses Gefühl:
bald kehrt wieder ein Dezember.
aber noch – noch ist es September!
once in a blue moon
being over the moon
out of the blue
eins und eins ist zwei
nach Adam Rieses Rechnerei
die Liebe hat ein eignes Einmaleins:
da sind eins und eins gleich eins
doch geht die Liebe einst vorbei, gilt fix:
eins und eins macht null, heißt nix
ich schreib
ein Gedicht
in einem Zug:
fein, abgefahren
und hoffentlich nicht
in einem falschen
weil ich beim Zugfahren jetzt immer an Albrecht Selges Roman „Fliegen“ denken muss
vorbei
fliegen Welt
und Zeit
die Gedanken
fliegen
dahin
und auch ich
hebe ab und
fliege
woran ich mich gut erinnern kann:
damals
erschien mir meine Erinnerung
verlässlich. oder täuscht mich da
jetzt
meine Erinnerung?
ich stehe neben mir. lieber
sollte ich mich vor mich stellen
oder hinter mir stehen. doch
ich stehe neben mir. bin also
weder ganz bei mir noch mir
gegenüber. aber immerhin
an meiner Seite.
ein Gedicht
will ich schreiben
in den Farben des Wassers:
selbst farblos, doch
in allen Farben
dieser Welt
„guck mal, die Ente schläft.“ – so hört’
am Ufer ich ein Kind zu seiner Mutter sagen.
ich gucke unwillkürlich hin und sehe
eine Kanadagans (den Kopf unter’m Flügel)
still, doch vernehmlich bei sich denken:
„Menschenskind, du Menschenkind!
weder bin ich Ente, noch schlafe ich.“