Lyrifants Mailied, in Anlehnung an Ernst Jandls „Markierung einer Wende“
202?
mai
krieg
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Lyrifants Mailied, in Anlehnung an Ernst Jandls „Markierung einer Wende“
202?
mai
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Krieg addiert:
Tote um Tote und Versehrte
Krieg addiert:
Waffen und scheinbare Werte
Krieg subtrahiert:
Leben von blühender Jugend
Krieg subtrahiert:
Moral von politischer Tugend
Krieg multipliziert:
Schmerz mal Leid
Krieg multipliziert:
Gewinn mal Neid
Krieg dividiert:
Freunde durch Haltung
Krieg dividiert:
Risiko durch Spaltung
Krieg potenziert:
immer Krieg, niemals Frieden
„Ermutigende Literatur“ hatte Ule angeregt … hm! 🤔 – daher hier nun ein erster Gedanke in diese Richtung … (obwohl Mutlosigkeit eher meinem derzeitigen Lebensgefühl entspricht … wo ist die Friedensbewegung?)
lasst uns den Frieden
so lukrativ machen,
auf dass sich Kriege
nicht mehr lohnen!
Reminiszenz an Heinrich Heine
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht.
Denk ich an Deutschland mitten am Tag,
Dann fühl ich nur Leid, Angst und Plag.
Denk ich an Deutschland am frühen Morgen,
Dann bin erfüllt ich von Kummer und Sorgen.
Denk ich an Deutschland am späten Abend,
Dann möchte Reißaus nehmen ich – trabend.
In dieses Künstlerbuch mit dem Titel „The Red-Crowned Crane & The End of the World“ von Peter Granser mit Texten von Mari Kashiwagi habe ich mich total verliebt, insbesondere die auf das Wesentliche reduzierten Fotografien der Kraniche, die auf den ersten Blick wie Tusche-Kleckse, auf den zweiten Blick wie Schriftzeichen anmuten, haben es mir sehr angetan. Das Leporello-Buch ist erschienen bei der Edition Taube (dort noch mehr Bilder vom Buch zum Durchblättern) und ist derzeit ausgestellt im Rahmen der auch sonst sehr inspirierenden Ausstellung „Die Welt im Fluss. Über Bewegtes und Vergängliches in der Japanischen Kunst“ im Museum Angewandte Kunst Frankfurt.
mit Kranichzeichen
ans weiße Ende der Welt
zur Stille von Schnee
kein Hokuspokus!
sie stehe an diesem locus
in voller Pracht im Fokus:
die Blüte des Krokus!
blau, nur blau,
wohin ich schau:
alles himmelsblau
in des Himmels Blau
unverhohlen sei’s gesagt:
wo alles hohl ist, bleibt nur
die Höhle
zum Jahreswechsel 2024/25
was aber wird uns blühen im neuen Jahr?
ich fürchte: merkwürdige Blüten dürfte
dieses zarte Pflänzchen bald schon treiben
(und auch im neuen Jahr wird kaum
ein Baum in den Himmel wachsen) –
oder glaubt tatsächlich noch jemand
an versprochene Rosengärten?
Und dennoch: Prosit Neujahr! 🌸🌲🌼 🌳🌷
im Gedenken an Conny 💫 (und eine Reprise von „Stern, Du“)
ja, Dein Licht
leuchtet uns
noch immer
– Stern, Du –
und jetzt
nach einem Jahr
sogar viel heller noch als jemals zuvor
für Clara
Gott, wie entscheidest du,
wer gehen muss,
wer bleiben darf?
oder überlässt du das
dem Teufel?
gegen trübe Tage
Sonnengelb (vermisst)
still bewahrt in einem Blatt:
wie licht es leuchtet!