das unwortbare
ins wortlose
wort fassen:
schweigen
singen
Autor: Lyrifant
auf Gedeih und Verderb
greif ein jedes Wort
bei den Wurzeln:
nicht an Blüte und Frucht
wirst du erkennen
das Wort, das dir
geschrieben ist auf Gedeih
und Verderb
zu neuen Gedichten
setze meine Worte
lichte den Vers
lege ab
zu neuen Gedichten
wortwörtlich
ein jedes Wort
beim Wort nehmen:
dann gibt ein Wort
das andere
Poesie pur
Wort für Wort
über Wort unter
Wort an Wort
in Wort aus
Wort
überfällige Fragen
ist Fallobst so etwas
wie Friedhofsgemüse?
kann aus Fallstricken
eine Steigleiter werden?
gibt es Fallpauschalen
für Einzelfälle?
ist der Idealfall
ein Wasserfall?
kann man mit einer Falltür
ins Haus fallen?
hilft ein Fallschirm
gegen Regenfall?
ergibt sich die Fallzahl
daraus, wie die Würfel fallen?
kann eine rechte Fallhöhe
für genug Untiefe sorgen?
ist es ein Glücksfall, wenn
man aus allen Wolken fällt?
so weit
dass
es so weit
kommt, hätten wir
nie gedacht
und jetzt, da
es so weit
ist, denken wir:
wie nur
hatte
es so weit
kommen können –
wie wir nie
gedacht hätten, dass
es so weit
wirklich kommt
Letzter Sommer
für Claudia
der letzte Sommer
war Dein letzter Sommer, doch
das Letzte, was Du wolltest, war:
ein letzter Sommer
ein Letztes, was ich Dir zu guter Letzt
von ganzem Herzen wünschte, war:
noch einen Sommer und uns
noch viele Sommer mehr
der letzte Sommer
war Dein letzter Sommer, und
das Letzte, was ich will und wollte, ist:
unser letzter Sommer war
letzten Sommer
und dieser Sommer
ist mein erster Sommer
wieder ohne Dich
Vom Wesen der Sehnsucht
in meiner Sehnsucht
nach der Sehnsucht
findet die Sehnsucht
kein Ende
im Fall der Fälle
von Fall zu Fall
hoffnungsloser
im freien
auf jeden Fall
im schlimmsten
gesetzt
für alle Fälle
ein klarer
ganz mein Fall
Kunstgriff
konkret
malt es sich
vor allen Dingen
abstrakt
Sommer, dein Wort
Sommer, dein Wort
steigt
mir zu Kopf
trunken
sing, Sommer, ich
dein blaues Lied
wenn du dein Wort
in meinem Kopf
vergisst, Sommer