morgens streife ich die Spinnweben
von meiner Sehnsucht, vergeblich
suche ich nach den Spinnen, nur
nachts kann ich sie weben hören
bald werde ich Moose und Flechten
von ihr entfernen müssen, vielleicht
kann ich die Pilze finden, die früher
auf ihr bis in die Himmel wuchsen
abends stelle ich ihr etwas Wasser hin –
ich weiß, das kann die eifrigen Spinnen
nicht vertreiben, es schützt auch kaum
vor Moosen und Flechten
vielleicht aber lässt es
alte Pilze gedeihen
Es hat etwas Tröstliches und Trauriges zugleich, eine Art Schwebehaltung, die die Spinnweben umschmeichelt. Auf Moos ruh’n.
Ja, um diesen melancholischen Schwebezustand ging es mir – schön, wenn das sich auch so vermittelt.
Ich finde, dass viele Deiner Zeilen so einen Zustand inhärenter Widersprüche ausdrücken. Das trifft bei mir auf starken Wiederhall. Allerdings könnte ich es nie so klar zum Ausdruck bringen.
“Zustand inhärenter Widersprüche” – so hatte ich es noch gar nicht gesehen, aber ja! Das ist es! “klar” war es mir aber nicht 😉.
Welch Paradoxie!
Ich möchte es ausdrücken und kann es nicht. Und Du drückst es aus, ohne es zu beabsichtigen 🙂
🙃 Echt Lyrifant halt …