Ein Rausch im Plauschbär-Lauschbär-Flausch

nur für Kerstin, die es allein versteht 🙂

Der Plauschbär spricht zum Lauschbär:
“Ich möcht’ so gerne mit dir plauschen.”
Der Lauschbär aber sagt zum Plauschbär:
“Ich mag dir doch nur lauschen.”

Da will der Plauschbär lieber tauschen
und den Lauschbär’n hören rauschen.
Doch der Lauschbär bleibt ganz still –
und lässt Plauschbärs Ohren bauschen.

Schatten

Ich bin nicht
Dein Schatten,
mein Schatten
sollst auch Du nicht sein.

Ich stehe nicht
in Deinem Schatten,
in meinem Schatten
sollst auch Du nicht stehen.

Doch kann ich nicht
über meinen Schatten springen,
über Deinen Schatten springen
sollst jedoch auch du nicht.

Du wirfst auf mich
keinen Schatten,
keinen Schatten
möchte ich auf Dich werfen.

Du bist
mein Licht,
Dein Licht
lass mich sein.

Gastfeindschaft

Wo aus einem “Willkommen!”
ein “Willgehen”, will heißen:
ein “Ich will, dass sie gehen” wird.

Wo man statt freundlich “Herein!”
feindselig “Raus!” ruft.

Wo der Einladung
schon bald die Ausweisung folgt.

Wo man den herzlichen Empfang
zu einer herzlosen Gefangennahme machen will.

Wo man statt eines Obdachs
eins auf’s Dach bekommt.

Wo man statt einer Herberge
nur ein “Hinweg!” findet.

Wo sich die Begrüßung
in eine Verabschiedung,
in eine Verabschiebung verkehrt.

Dort ist nicht “Die Welt
zu Gast bei Freunden”.
Dort sind arme Menschen
Fremde unter Feinden.