gestern, beim Besuch im Zoo,
führte mich mein Weg zum Schluss
dorthin, wohin ich immer muss:
zu den Elefanten – sowieso!
und als ich da saß, gedankenschwer,
da spürt’ ich plötzlich, intensiv,
einen Blick auf mir – ganz tief:
er kam von einer Elefantin her.
so Blick in Blick, vollends versunken,
verblieben wir geraume Zeit,
bis mir schien – bei meinem Eid! – ,
als habe mit dem Rüssel sie gewunken.
nicht glauben konnt’ ich, was da geschah:
hat dieses Tier – mir gar nicht nah –
aus der Ferne schon erkannt,
dass in mir wohnt ein Elefant?
Elefant
fantische Totengedenken
Elefanten
trauern um ihre Toten
Lyrifanten
singen für sie
Elefantasie
schau ins Grau –
und du siehst Rosarot:
geborgen, wer dem
sanften Pendeln von Rüsseln
und dem Fächeln der Ohren
zu lauschen versteht, ja:
glücklich, wer zu hören
vermag, wie sie beginnen
zu singen, nahezu unbemerkt
und doch so groß
Ihr könnt Euch denken, was ich gerade gelesen habe: Elefanten aus der von mir so geliebten Reihe “Naturkunden” vom Verlag Matthes & Seitz
Prosa in Rosa (5)
Ihr kleines Hündchen hatte sie inzwischen gegen einen mittelgroßen indischen Elefanten in Pink eingetauscht. Er ist nicht zu übersehen, leicht zu halten und sehr gelehrig. Vor allem aber begleitet er sie nun immer und überallhin, auch dorthin, wo am Eingang steht:
“Hunde müssen draußen bleiben.”