nicht mehr abwarten:
nur Tee trinken
Leben, Überleben
nebenan
für Conny, Anke und Claudia
vielleicht
sind die Toten einfach nur
nebenan
und vielleicht
kann ich – wenn ich ganz still bin –
sie hören
Stern, Du
für Conny
noch lange
sehen wir das Licht von Sternen, die erloschen sind
schon längst
Stern, Du
leuchten wirst auch Du uns
lange noch
für Dich
Conny zum Gedenken – Ruhe in Frieden und Danke, dass wir Dich bei uns haben durften!
trauriger Abschied
– gewiss – für uns
für Dich – hoffentlich –
glückliche Heimkehr
Jahr und Tag
als die Tage wie Jahre
vergingen, konnten wir
es kaum erwarten
seit die Jahre wie Tage
vergehen, würden wir
lieber noch zuwarten
Totensonntag
an euch, meine lieben Toten und Sterbenden,
denke ich heute – nein, an euch denke ich
nahezu jeden Tag: auf diese Weise habe ich
Totenmontag
Totendienstag
Totenmittwoch
Totendonnerstag
Totenfreitag
Totensamstag
Totensonntag
rund ums Jahr
alles hat seine Zeit
für Conny
alles hat seine Zeit: aber wenn
die Zeit gekommen ist, bleibt
für alles keine Zeit mehr
wobei: alles müsste es auch gar nicht sein –
nur etwas mehr Zeit wäre schon noch schön
(doch auch nicht um jeden Preis)
Glück (ein Definitionsversuch)
Glück
ist diese kleine Insel
im großen Meer aus
Leid
Weltweh
wo, bitte, ist dieser Spalt
in der Welt, wo ich nur durch-
schlüpfen muss, um wieder
dort anzukommen, wo es
keines Spalts bedarf?
UnterKörperSprache
aus dem Bauch heraus
würde ich sagen:
in den Schoß gefallen
ist mir nichts –
ich musste mir für alles
den Arsch aufreißen
Schlechtwetterfront
ich stapfe durch den Schnee von gestern
und stochere zaghaft bang im Nebel.
bald schon hagelt es Erinnerungen –
und ich stehe (wie so oft) im Regen.
dann stecke ich wieder tief im Tief:
ach, was bin ich niedergeschlagen!
was geht
für Conny
mit Dir gehen –
auch wenn der Weg schwer zu gehen ist
mit Dir gehen –
so lange und so weit es irgendwie geht
Dich gehen lassen –
wenn es wirklich gar nicht mehr anders geht
aber bis dahin –
mit Dir gehen