im Blick des Elefanten

gestern, beim Besuch im Zoo,
führte mich mein Weg zum Schluss
dorthin, wohin ich immer muss:
zu den Elefanten – sowieso!

und als ich da saß, gedankenschwer,
da spürt’ ich plötzlich, intensiv,
einen Blick auf mir – ganz tief:
er kam von einer Elefantin her.

so Blick in Blick, vollends versunken,
verblieben wir geraume Zeit,
bis mir schien – bei meinem Eid! – ,
als habe mit dem Rüssel sie gewunken.

nicht glauben konnt’ ich, was da geschah:
hat dieses Tier – mir gar nicht nah –
aus der Ferne schon erkannt,
dass in mir wohnt ein Elefant?

mein Trauerhaus. ein Traum

für alle, die schon gegangen sind und noch gehen werden

die Trauer hat
(so träume ich)
ein richtig großes Haus
mit vielen schönen Zimmern

aus jedem Fenster
(so träum ich mir)
schaut glücklich lachend ihr heraus:
wie wundert euch mein Wimmern

aus seiner Mitte
(so träum ich fort)
ein kleiner Garten führt hinaus:
wie sanft und licht sein grünes Schimmern

in diesem Raum
(verspricht mein Traum)
hat meine Trauer einen Ort,
wo ich an euch mich kann erinnern –
von Zeit zu Zeit
in Ewigkeit