mit einem Satz
bin ich ganz
bei meinem Wort
gibt auch der Text
von sich
keinen Laut
mit einem Satz
bin ich ganz
bei meinem Wort
gibt auch der Text
von sich
keinen Laut
halte deine worte offen
und schau
in das warme
licht der nacht
sei ganz wort
und lausch
dem blauen
lied des schweigens
geh immer nur dem wort nach
und atme
die stille
rose der einsamkeit
lass dir die welt auf dem wort zergehen
und schmecke
die frische
süße der bitternis
reich der welt das wort
und spüre
die helle
wärme des todes
hab immer und überall
ein ernstes Wörtchen
mitzureden
kein Sterbenswörtchen aber
sag ich zum
Leben
Das Wort ist mein Atem, mein Herz. Es hält
mich in der Welt,
es hält mich
am Leben.
So, und damit würde ich diesen kleinen Zyklus erst einmal beeinden.
Das Wort ist mein Auge, mein Ohr.
Damit sehe, höre ich die Welt,
wie sie ist, wie sie
war, wie sie
sein kann.
Das Wort ist mein Apfel.
Ich beiße hinein
und erkenne
die Welt.
Das Wort ist mein Wasser, mein Brot.
Ich trinke davon, ich esse davon,
wann immer die Welt mich
hungrig und durstig
zurücklässt.
Das Wort ist mein Messer.
Ich steche es der Welt
ins Herz, bevor sie
mich erdrückt.
Das Wort ist meine Angel.
Ich werfe sie aus nach
Träumen, bevor
die Welt mich
verschluckt.
Das Wort ist mein See. Ich
springe hinein, kopfüber,
bevor mich die Welt
verbrennt.
Das Wort ist mein Wald.
In ihm finde ich Ruhe,
wenn die Welt
laut in mir
brüllt.
Nach “Das Wort ist meine Höhle” und “Das Wort ist mein Schiff” war klar: Dieses Motiv hat Potential für eine kleine Reihe, die ich jetzt einfach mal “Wortwelten” genannt habe.
Das Wort ist mein Schiff. Es trägt
mich an ferne Gestade, bevor
ich untergehe in der
Welt.
Dieses Textchen ist ein Weiterspinnen von “Das Wort ist meine Höhle”.