Lob der Plattitüde. Eine Etüde

Ules Befürchtungen, im Platten und Banalen zu landen, haben in mir weitergearbeitet und mich zu einem Lob der Plattheit angeregt – so platt, wie es mir nur eben möglich war. Jetzt bin ich platt, was mir die Plattheit da doch geschenkt hat – doch noch etwa tiefe Einsicht?

keine Scheu vor Plattitüde!
ist doch auch nur Attitüde,
Tiefsinn-Lob bloß Flattitüde!

was setzt tiefe Denker matt?
was macht ihren Geist ganz satt?
was gehört auf’s beste Blatt?

die Plattitüde, sag ich glatt,
sie ist die einzig wahre Blattitüde:
denn höchste Weisheit ist stets –
platt

Summer’s Rain Song

Epilog zu Summer in the city

nun lässt uns dieser Sommer
doch noch im Regen stehen!
was ist das nur für ein Schlingel
mit seinen Gewittern im Anzug:
gießt Tropfen auf den heißen Stein,
jagt uns Schauer um Schauer
über den Rücken, macht uns nass
bis auf die Haut und sich einfach
aus dem Staub – doch sicher
werden wir ihm das wohl rasch verzeihn,
denn auf jeden Regenguss folgt bald
schon wieder Sonnenschein

an Tagen wie diesen (2)

an Tagen wie diesen schwärmen Wörter aus
wie kleine Fische glitzern und blinken im Licht
der Sonne das unter die Wasseroberfläche fällt
huschen so flugs an mir vorbei dass ich sie nicht
entziffern kann heften sich an die Flügel der Möwen
und steigen mit ihnen höher und höher so hoch dass
ich in ihnen nicht mehr zu lesen vermag –
und so schreib ich silbrige Gedichte
aus Fischen und Möwen für Dich in eine
verlassene Muschel am Strand

an Tagen wie diesen (1)

an Tagen wie diesen entgleiten mir die Wörter,
wollen sich nicht fügen lassen zum Gedicht:
tollen umher wie diese jungen Hunde jagen
den Wellen hinterher schlüpfen tief in diese
kleinen Sandlöcher wo sie sich überspülen
lassen wieder und immer wieder lassen sie
sich vom Meer weit hinaustragen reiten
ganz oben auf den Wellen bis sie sich
brechen in die Sonne lachen blau und
weiß und mit einem kühnen Sprung
übermütig in die
Wolken fallen
lassen