ich will die Stille der Dinge
(doch wie still sind Dinge?)
in ein Stillleben geben
ich will in der Stille der Dinge
(doch wie still sind Dinge?)
still leben nur
im stillLeben will ich
Stille leben
still eben
ich will die Stille der Dinge
(doch wie still sind Dinge?)
in ein Stillleben geben
ich will in der Stille der Dinge
(doch wie still sind Dinge?)
still leben nur
im stillLeben will ich
Stille leben
still eben
was weißt du, Sprache,
schon von Welt?
was weißt du, Welt,
schon von Sprache?
Heute im Sonderangebot:
Teddybär mit Schleife
(mein Beitrag zu Nikolaus)
Zu tausenden liegt er nun aus –
es ist Nikolaus: der Bär muss raus.
Einer sieht wie der andere aus,
doch wenn er einzieht in dein Haus,
dann wird er – unversehens und kurzum
und unter bärigem Gebrumm –
zu einem Individuum
mit eigener Bärsönlichkeit
in seiner Menschenähnlichkeit.
Sogleich gehört er ganz zu dir:
Er wird dein Lieblingskuscheltier.
und nein, ich habe ihn nicht gekauft, sondern habe ihn ganz schmählich seinem Massen-Dasein überlassen – wie schofel von mir!
keinen Begriff
mach ich mir von
meiner Welt, die
ich nicht begreife
lieber lass ich meine Sprache reifen
zu finden ein neues Riff
spiele
mit den Grenzen.
deiner Sprache. deiner Welt.
verschiebe Sil.ben. Wol.ken. Brü.cken.
stelle Wörter. Wälder. Bücher. auf den Kopf.
spring. über SätzeSchätzeTürme. und
dichte. und
spiele
spring
und dichte
über die Grenzen
deiner Sprache
rehte enmitten durch
deine Welt
mitten hinein
ins Offene, Freund
indem ich Welt in Sprache fasse,
wird sie mir fassbar – im Rahmen
der Fassung, die ich ihr gebe
viel lieber aber lasse
ich sie (und mich)
fassungslos
ein bescheidenes geblümtes Lob für einen Meister-Blümer zum 701. Todestag
Vergessdeinicht:
Rosen-röselechter Wort-
Orchideenzüchter, du!
Ulme, hochgewachsen, unter
Walnussbäumen, jung zwischen alten
Eichen.
Nelken, nelkenrot, und
Lilien, lilienweiß – dazu eine kleine
Olive – leg ich dir aufs Grab, ich kleines
Buschwindröschen
Vor einem Jahr hat mich Meister Frauenlob alias Heinrich von Meißen sehr in Atem gehalten. Damals war mein Lob adäquater als heute – sorry, Meister, aber ich bin einfach nur müde (aber nicht frauenlob-müde, keinesfalls!).
dichte, obgleich (oder weil) du weißt:
auch das noch so treffende Wort
kann seinen Sinn verfehlen
auch wenn sich dir
das ein oder andere Wittgensteinchen
in den Weg legt: heb es auf, gehe weiter
und dichte
meine Angst
kann ich lernen
zu öffnen
die Ängste der anderen
aber vermag ich nicht
zu schließen
nach langer Fahrt ankommen bei Freunden,
die nichts weiter im Sinn haben
als uns rundum zu verwöhnen:
der Tee summt leis auf dem Stövchen,
selbstgebackene Plätzchen stehen bereit –
und im Rohr schmurgelt schon die Gans
(DANKE an Euch zwei Lieben!)