wo das Wort
einfach nur
nach Wort schmeckt
(ganz wörtlich)
und der Gedankenstrich
nach Gedanke riecht
und Strich –
dort lass dich nieder
und schreibe ein Gedicht, das
nichts weiter ist als
ein Gedicht
wo das Wort
einfach nur
nach Wort schmeckt
(ganz wörtlich)
und der Gedankenstrich
nach Gedanke riecht
und Strich –
dort lass dich nieder
und schreibe ein Gedicht, das
nichts weiter ist als
ein Gedicht
Gedanken bei Klavierstücken von Felix
Mendelssohn
wie klingen
Lieder ohne Worte,
wenn dir die Töne fehlen?
etwas Farbe könnte vielleicht helfen,
doch ein Bild will ich nicht malen.
dichten will ich, dichten:
Lieder ohne Worte –
nur, wie mach ich das,
wenn nur das Wort ich hab?
im Ja
am Anfang
ein Nein
im Nein
am Ende
ein Ja
ein unbeschriebenes Blatt
ist die erste Seite
meines ungeschriebenen Buches
die übrigen Seiten bleiben leer
das Buch bleibt ungebunden
ohne Titel
in diesem Buch steht alles
was es zu sagen gibt
und kein Wort darüber
hinaus
Zu diesem Text habe ich inzwischen ein kleines Buchobjekt gemacht, schaut es Euch hier mal an.
im prallen Leben bin ich versauert;
und was die Sache noch verschärft:
hab’s mir mit allerlei Ängsten noch versüßt –
wen wundert’s, dass ich so verbittert?
wenn du ein Gedicht schreibst, dann
vergiss nicht: nach jedem Wort
ein Lächeln
manchmal wird sie müde,
meine Sprache. dann schlüpft
sie rasch in ein Gedicht, schüttelt
die Sätze auf, bettet ihr Haupt
auf ein paar stille Wörter,
schläft bald selig ein
und beginnt zu
träumen
Licht fällt ein
ins Wort: ich aber bleib
im Wortschatten
und warte auf ein
lichtes Gedicht
bevor ein Wort
stimmt,
musst du es
stimmen
außer mir
bin ich noch immer
in der Welt
aus der Welt
will ich sein ganz
in mir
außen
so voll
so leer
innen
so leer
außen
innen
so voll
diesseits des Wortes
schweigen die Dinge
jenseits des Wortes
singt die Stille