wie es im Buche steht:
schwarz auf weiß
doch denk daran:
möglich ist, dass es lügt
wie gedruckt
wie es im Buche steht:
schwarz auf weiß
doch denk daran:
möglich ist, dass es lügt
wie gedruckt
sternhagelvollmondsüchtig
zieh ich durch die Nacht –
sammle vollmondhellsichtig
Himmelglückssternhaufen, bis
mir die Welt sternschnuppe ist
es könnte reizvoll sein:
alljährlich von Zeit zu Zeit
unter einer dünnen Haut aus Eis
ganz still zu werden, zu verharren,
für eine Weile zu erstarren, um bald
in der Wärme erster Sonnenstrahlen
allmählich aufzutauen und aufs Neue
zu glucksen beginnen und zu gluckern,
zu sprudeln, zu fließen und zu strömen
ist es nicht ebenso sinnig wie eigen,
dass uns Eigensinn nur sinnig erscheint,
solange es unser eigener ist?
leicht steigt der Nebel hoch
mir in den Kopf: komm, zeig mir
dein goldenes Licht! ich steh
am Rand der Klippe und denke
“ich kann fliegen”
und lasse mich
fallen
ins Schweigen schreiben
das erste Wort, um Wort für Wort
ins Schreiben mich zu schweigen
ins Sprachlose
ein Wort pflanzen:
hoffen, dass es wächst
über das wunde Stumm hinaus
seh das Gedicht vor
lauter Wörtern nicht
mehr Licht am Ende
der Horizont ist viel weiter
ohne Worte sage ich
mehr
Wo Gefahr ist, sang Hölderlin einst,
wächst das Rettende auch.
Und wo Rettung naht, so seh ich heut,
baut Gefahr sich auf.
wenn Regentropfen
zu Schneeflocken werden:
kälter wird es, nass bleibt es –
aber sie fallen jetzt nicht mehr
nur einfach zu Boden (wo sie
sich auflösen in nasses Nichts),
nein, sie steigen voll Übermut
zuerst noch einmal hoch
in die Luft
und wieder heißt es:
Warten auf den Schnee, der
dann doch wieder nicht kommen
wird, der zwar immer wieder vorher-
gesagt wird, aber dann doch nicht
kommt, der immer nur anderswo
fällt, aber nie hier, wo ich warte:
Warten auf den Schnee, der
dann doch wieder nicht kommen
wird, so wie das große Glück, das
auch nicht kommt, nie kommen wird
und auf das ich auch immer schon
vergeblich warte