und während ich
– noch immer wartend auf den Schnee –
so vor mich hin schneie
stürmen da doch so Trumpisten
den amerikanischen Kongress, o!
kann ich nur noch singen:
let it snow
let it snow
let it snow
und während ich
– noch immer wartend auf den Schnee –
so vor mich hin schneie
stürmen da doch so Trumpisten
den amerikanischen Kongress, o!
kann ich nur noch singen:
let it snow
let it snow
let it snow
die Luft atmet Schnee, doch
es will einfach nicht schneien –
am liebsten würd ich mir nun
die Schneekugel geben, doch
ich hab gar keine – so bleibt mir
nur das Warten: das Warten
auf den Schnee
bleibt es mir nur? – einst
schrieb ich voller Übermut:
“schneien möcht ich” …
sollte ich es nun nicht doch
versuchen? die Luft atmet
Schnee – und ich bin bereit:
schneien werd ich, bis es
endlich – endlich! –
schneit
leichten Schneefall schenkt
er mir so kurz nach Mitternacht
zu seinem ersten Tag im Jahr.
ich fang mir eine Flocke ein
aus seinem weißen Haar.
ich atme tief: Dezemberluft!
und lass mich von ihm rufen
so, wie er allein mich nennt:
bei meinem Schneenamen
bald
flocke ich aus,
mein spätes Sommerwort
zu unterwintern
bald schon
stiebe ich auf,
in alten Hinterwinterbildern
schneezustöbern, leis
bald, schon bald
riesel ich nieder, wieder
und wieder, meiner Nachherbstverse
Harsch und Firn zu überpulvern:
kristallin
sozusagen eine Fortsetzung zu “schneien möcht ich”
Tage, an denen du
dein Leben liebst, wie es ist
(obwohl es nicht geschneit hat)
Tage, an denen du
dich magst, wie du bist
(obwohl du nicht schneien kannst)
solche Tage nennt man wohl
Schneetage
Ja, weit vor der Zeit, ich weiß. Aber der “snow”-Impuls von #inktober neulich hat mir in Erinnerung gerufen, dass ich doch mal ein Schnee-Büchlein basteln wollte, und den ersten Versuch sehr Ihr hier auf Lyrifants Editionen.
(Inzwischen gibt es noch eine zweite Version dieses Schnee-Büchleins, die nun den Text selbst zum Schneien bringt – zumindest in Eurer Phantasie).
(1)
schneien
möcht ich
in stillen Flocken
die schwarze Erde
in tiefe Weiße
schreiben
(2)
schneien
möcht ich
in dicken Flocken
schreiben
in den eisblauen See
in den schneeweißen Schnee
(3)
schneien
lasst mich
in die guten Stuben
rein schreiben
die weiße Wand
auf weißem Papier
(4)
zuschneien
lasst mich
in Sternenflocken
eure Fenster und Türen
zuschreiben
mit der Weisheit
ewiger Weißheit
(5)
einschneien
möcht ich
Weiß auf Weiß
unsere alte Welt
einschreiben
in mein weißestes Weiß
einsinken
möge sie in meine
ewige weiße Ruhe
Weiß eingepackt
liegt die Stadt
im Schneenebel.
Bald aber packt
im grauen Stadtdunst
erwärmter Regen
sie wieder aus.
Was bleibt?
Nichts als Matsch.
Schneehäubchen blühen
weiß auf Geranien rot:
Wintersommerglück.
Schneeflockenblüten
ganz im Liebestanzglück mit
Blütenschneeflocken