Dichten ist
Denken in Bildern und Klängen,
dicht, ganz dicht
poetologische Lyrik
(nicht) ganz dicht
dicht
am Leben dichten
ist mir zu wenig
lieber dichte ich
mitten aus dem Leben
mitten ins Leben hinein
vielleicht bin ich
nicht ganz dicht:
doch will ich dichten
dicht, ganz dicht
Dichten und Schwimmen
Dichten
ist Schwimmen
in Sprache
Schwimmen
ist Dichten
in Wasser
im Wort
im Wort
stehe ich:
meine Worte
so zu legen, bis
ein jedes Wort
sitzt
Wort ohne Worte
kein Wort
möchte ich verlieren
dort, wo ich keine Worte finde
das andere Wort
ein Wort gibt das andere –
und das andere Wort
ist der Stoff, aus dem
Gedichte steigen
Dichten
Wörter
atme ich
ein
Worte
atme ich
aus
Poesie
am Wortrand
stehe ich, zitternd –
doch bereit zum
Sprung
Musterstück
unter Wortformen
such ich die eine, die passt,
mein Leben aus
zu stanzen
unsagbar
allenfalls
in einem Gedicht
spricht sich das
Unsagbare
aus
eine Art Nachhall auf https://versspruenge.wordpress.com/2017/12/27/mehr-als-ein-gedicht/
Eckenlied
gern denk ich um
die Ecke und gern auch eine Ecke weiter
um ein paar Ecken weit und weiter
denk ich mich aus
meiner Ecke mit meinen Ecken und Kanten
in alle Ecken und Enden
lass mich nicht in jede Ecke stellen, ecke
an und schreib in jede Ecke
ein Gedicht
Im Oktober 2019 habe ich aus diesem Gedicht ein kleines Buchobjekt gemacht. Schau mal hier vorbei.
lieben, singen, singen, lieben
wenn ich liebe
singe ich, und
wenn ich singe
liebe ich
ich singe
weil ich liebe, und
ich liebe
weil ich singe
ich liebe
um zu singen, und
ich singe
um zu lieben
indem ich singe
liebe ich, und
indem ich liebe
singe ich
ich singe so
wie ich liebe, und
ich liebe so
wie ich singe
und Du
bist mein Lied