dicht
am Leben dichten
ist mir zu wenig
lieber dichte ich
mitten aus dem Leben
mitten ins Leben hinein
vielleicht bin ich
nicht ganz dicht:
doch will ich dichten
dicht, ganz dicht
dicht
am Leben dichten
ist mir zu wenig
lieber dichte ich
mitten aus dem Leben
mitten ins Leben hinein
vielleicht bin ich
nicht ganz dicht:
doch will ich dichten
dicht, ganz dicht
fernauf fernab gängiger Wege
weitaus weitein
nahezu naheweg
hellauf hellab der Mond
vollauf vollunter
rundum rundin
kurzum: kurzüber alle Welt
im Wort
stehe ich:
meine Worte
so zu legen, bis
ein jedes Wort
sitzt
kein Wort
möchte ich verlieren
dort, wo ich keine Worte finde
zuerst
ein Mai wie
April
dann
ein Mai wie
Mai
zuletzt
ein Mai wie
Juni, Juli und August
was für ein Mai!
ein Wort gibt das andere –
und das andere Wort
ist der Stoff, aus dem
Gedichte steigen
auf einmal
kommt alles
auf einmal
auf einmal
mehr oder weniger
kommt es dann
nicht mehr an
auf einmal
kommt alles
einmal auf
Wörter
atme ich
ein
Worte
atme ich
aus
am Wortrand
stehe ich, zitternd –
doch bereit zum
Sprung
unter Wortformen
such ich die eine, die passt,
mein Leben aus
zu stanzen
vordergründig
ist hintergründig
vordergründig
hintergründig
ist vordergründig
hintergründig
auf stillen Pfaden
fort schleichen meine Wörter:
Raum für Besinnung