Die Ledermaus

Die Ledermaus
geht gerne aus.

Der Raunbär
bittet sie zum Schwof,
der Warzbär
macht ihr schön den Hof.

Die Lindschleiche hat ein Aug auf sie,
der Lauwal zeigt Interesse nie.
Die Lange und die Liege
führen um sie Kriege.

Sogar der Neelöwe findet sie ganz nett
und hätte sie ganz gern bei sich im Bett.

Der Raureiher aber versucht sie einzulullen,
doch vergebens – sie steht nur auf Suchtbullen.

Und eine liebe Freundin von mir hat auch gleich weitergedichtet:

…doch kommt das Rokodil dazu,
ist’s mit der Liebe aus,
denn das nappt zu! :o)

urlaub auf au

morgens: tau
himmel: grau
wind: rau
wasser: lau

hotel: im bau
essen und trinken: mau
service: sau
nachts: radau

auf dem weg: stau
auf dem markt: hau und klau
stimmung: flau
schau: ein pfau

urlaub auf au: der super-gau
der wirt: schlau
der gast: blau
schuld: die frau

jau: genau!
au!

Grmpf!

nicht ganz ernst gemeint!

hupft aus dem Topf
lupft den Pfropf
stupft auf den Knopf
schlupft unter den Tropf
schnupft in den Kropf
tupft sich an den Kopf
rupft sich den Schopf
zupft sich am Zopf

es klopft
ein Schlumpf auf den Stumpf
den Rumpf im Sumpf
einen Trumpf im Strumpf

stampft
dampft
mampft
den Karpfen im Napf

grmpf!

Lob der Faulheit

Das Faultier liegt
in seinem Faulpelz
auf der faulen Haut
und sagt zum
Fleißmenschen:
“Du irrst,
wenn du Muße
für Faulheit hältst
und es beflissen zulässt,
dass das Muss
dein fleißiges Leben bestimmt,
so dass dir statt Genuss
nur Gemuss bleibt.
Lass es dir gesagt sein:
Es ist etwas faul
am Fleiß,
denn wer zu fleißig ist,
verfault.
Glaub mir:
Müßiggang ist aller Musen Anfang!
Denn die Musen übersehen
geflissentlich die Fleißigen
und küssen nur die Faulen.”

Im Purzelwald

und lehren die häresie daß der purzelbaum
aus den purzelfrüchten
den purzelblättern
den purzelzweigen
den purzelästen
dem purzelstamm
und den purzelwurzeln besteht

aus: Hans Arp, Die gestiefelten Sterne
(Aus “10 Jaren Stijl” 1917/27; in: Hans Arp: Gesammelte Gedichte. Bd. 1: Gedichte 1903-1939. Zürich 1963, S. 158-160, hier S. 159)

Monsieur Arp, gestatten Sie mir eine Frage:
Sehen Sie denn den Purzelwald
vor lauter Purzelbäumen nicht mehr?

Happy Veggie Day

“Noch mal Schwein gehabt,”
grunzt das Schwein
und räkelt sich
ganz schweinisch auf seinem rosa Sofa.

“Das geht auf keine Kuhhaut,”
muht das Rind,
bevor es – brüllend wie ein Stier –
noch einmal auf Ochsentour geht.

“Da hab ich meine Schäfchen gerade noch ins Trockene gebracht,”
blökt das Lamm
und freut sich
auf sein Schäferstündchen mit dem Wolf.

“Morgen kräht kein Hahn mehr nach mir,”
gackert das Huhn
und legt noch schnell
ein goldenes Ei.

“Heute gibt es kalte Ente,”
quakt die Ente
und lässt sich mit Bowle volllaufen,
bis sie schwimmt.

“Ich glaub, mich tritt ein Pferd,”
wiehert das Pferd
und geht noch einmal
Pferde stehlen,
denn es fürchtet einen Pferdefuß.

Nur der Fisch bleibt stumm
und hofft, dass auch am
Happy Veggie Day
die Fische nicht doch
zum Gemüse zählen.