Traurig stand
der Lyrifant.
Seine Leier
er nicht fand.
Seine Lyrik
ihm entschwand.
War nur noch
ein Elefant. 🙂
Sinn und Unsinn
Aus dem Takt
Takt für Takt
immer im Takt
immer intakt
mach den Auftakt
gib den Takt an
schlag den Takt
halt den Takt
bleib im Takt
für ein paar Takte
Kontakt
wir wechseln den Takt
im Minutentakt
im Sekundentakt
im Dreivierteltakt
alles getaktet
alles taktiert
alles nur Taktik
nur scheinbar taktil
scheinbar taktvoll
scheinbar taktfest
und doch taktlos
sei so mit Takt
aus dem Takt
gebracht
Ungerecht
Es ist doch mal wieder typisch,
beschwert sich der Mond:
Sonnenfinsternis heißt
der große Auftritt
des kleinen Mondes.
Einspruch!, kontert die Erde:
Du hast dafür
deine Mondfinsternis.
Eine Erdfinsternis
gibt es noch nicht einmal.
Und was ist mit uns?,
fragen die Sterne.
Think pink
Setz dir die rosa Brille auf
und denk dir deine Welt
von prosarot bis weinchenrosa
und lass deine Sorgen
einfach mal
altrosé aussehen.
Gedicht zum Freitag, den 13.
Alternativen
lieber Frechdachs
als Angsthase
lieber Zimtziege
als Sündenbock
selbstverständlich
lieber Glücksschwein
als Unglücksrabe
ja sogar
lieber Platzhirsch
als Wandervogel
doch
weder Baulöwe
noch Immobilienhai
weder Stinkfisch
noch Lackaffe
dann doch lieber
sowohl Schnapsdrossel
als auch Schluckspecht
aber auf keinen Fall
Pleitegeier
lieber Faultier
als Arbeitsesel
vielleicht auch
Problembär
wenn es denn sein muss
lieber Bordsteinschwalbe
als Rampensau
lieber Krampfhenne
als Knurrhahn
auf jeden Fall aber
lieber Schmierfink
als Dreckspatz
lieber Leseratte
als Tanzmaus
am liebsten aber doch
Bücherwurm
Eine Weise von Leben und Tod
Genieße noch die
Totenstille
vor dem
Höllenlärm.
Nach der
himmlischen Ruhe
lauschst du in der
Tonspur deines Lebens
vergebens.
Die Ledermaus
Die Ledermaus
geht gerne aus.
Der Raunbär
bittet sie zum Schwof,
der Warzbär
macht ihr schön den Hof.
Die Lindschleiche hat ein Aug auf sie,
der Lauwal zeigt Interesse nie.
Die Lange und die Liege
führen um sie Kriege.
Sogar der Neelöwe findet sie ganz nett
und hätte sie ganz gern bei sich im Bett.
Der Raureiher aber versucht sie einzulullen,
doch vergebens – sie steht nur auf Suchtbullen.
Und eine liebe Freundin von mir hat auch gleich weitergedichtet:
…doch kommt das Rokodil dazu,
ist’s mit der Liebe aus,
denn das nappt zu! :o)
urlaub auf au
morgens: tau
himmel: grau
wind: rau
wasser: lau
hotel: im bau
essen und trinken: mau
service: sau
nachts: radau
auf dem weg: stau
auf dem markt: hau und klau
stimmung: flau
schau: ein pfau
urlaub auf au: der super-gau
der wirt: schlau
der gast: blau
schuld: die frau
jau: genau!
au!
Grmpf!
nicht ganz ernst gemeint!
hupft aus dem Topf
lupft den Pfropf
stupft auf den Knopf
schlupft unter den Tropf
schnupft in den Kropf
tupft sich an den Kopf
rupft sich den Schopf
zupft sich am Zopf
es klopft
ein Schlumpf auf den Stumpf
den Rumpf im Sumpf
einen Trumpf im Strumpf
stampft
dampft
mampft
den Karpfen im Napf
grmpf!
Bärenlesezeit
Wenn der Himbär
mit dem Brombär
den Johannisbär besucht
und der Heidel-
mit dem Stachel-
einen Flug zum Erdbär bucht,
dann, ihr Bärenfreunde, seid bereit:
Es ist Bärenlesezeit.
Kein Gedicht
für Hermann K.
Ich dichte,
dachte ich.
Doch ich dichtete,
damit ich dachte.
Ich dichtete
mit Bedacht,
damit Gedachtes und Erdachtes
ein Dach bekäme,
ein dichtes Dach.
Dächte ich nach,
ich dichtete
dem Dich, dem Ich
zum Gedächtnis.
Ein Verdacht
verdichtet sich:
“Das ist doch kein Gedicht!”
Lob der Faulheit
Das Faultier liegt
in seinem Faulpelz
auf der faulen Haut
und sagt zum
Fleißmenschen:
“Du irrst,
wenn du Muße
für Faulheit hältst
und es beflissen zulässt,
dass das Muss
dein fleißiges Leben bestimmt,
so dass dir statt Genuss
nur Gemuss bleibt.
Lass es dir gesagt sein:
Es ist etwas faul
am Fleiß,
denn wer zu fleißig ist,
verfault.
Glaub mir:
Müßiggang ist aller Musen Anfang!
Denn die Musen übersehen
geflissentlich die Fleißigen
und küssen nur die Faulen.”