an Tagen wie diesen
sitzen die Wörter in allen Ritzen
schwitzen schmoren in allen Poren
lugen aus allen Fugen, bis sie
blitzen aus allen Schlitzen spritzen
flitzen über den Strand
und mir dabei ritzen
für Dich ein goldnes Gedicht
in den Sand
Leben, Überleben
an Tagen wie diesen (2)
an Tagen wie diesen schwärmen Wörter aus
wie kleine Fische glitzern und blinken im Licht
der Sonne das unter die Wasseroberfläche fällt
huschen so flugs an mir vorbei dass ich sie nicht
entziffern kann heften sich an die Flügel der Möwen
und steigen mit ihnen höher und höher so hoch dass
ich in ihnen nicht mehr zu lesen vermag –
und so schreib ich silbrige Gedichte
aus Fischen und Möwen für Dich in eine
verlassene Muschel am Strand
an Tagen wie diesen (1)
an Tagen wie diesen entgleiten mir die Wörter,
wollen sich nicht fügen lassen zum Gedicht:
tollen umher wie diese jungen Hunde jagen
den Wellen hinterher schlüpfen tief in diese
kleinen Sandlöcher wo sie sich überspülen
lassen wieder und immer wieder lassen sie
sich vom Meer weit hinaustragen reiten
ganz oben auf den Wellen bis sie sich
brechen in die Sonne lachen blau und
weiß und mit einem kühnen Sprung
übermütig in die
Wolken fallen
lassen
Kurzglückfragmente (19)
wenn dich die Seehnsucht packt in diesen heißen Tagen,
dann pack dein Badezeug und dich zum nächsten Badesee:
und zwischen Blässhuhn, Gummi-Krokodil und Blau-Libelle
schwimmst du dir deine Sehnsucht weg, und der See lächelt:
er kennt dich und nennt dich
seine kleine Blässkrokobelle
Kurzglückfragmente (18)
an einem Morgen dieses heißen Sommers erwachen
von der kühlen Berührung eines frischen Windes
und Luft schöpfen für den Tag
Kurzglückfragmente (17)
im Goldregen sammeln meine Augen die Sterntaler
vom Himmel, und ich hab Knallfrösche im Bauch: was ist
schon ein Feuerwerk, wenn Du bei mir bist?
Kurzglückfragmente (16)
Bässe im Bauch, Groove im Kopf,
durch Mark und Bein drummt mein Herz:
im Ohr den Sound of Summer
Arbeitsteilung
“Das Leben und ich,”
feixt der Tod, “wir sind
ein gutes Team:
Das Leben pflügt und sät,
und mir obliegt die Ernte.”
Ohne-Wort
so tief Dein Leid
so tief kein Mit-Leid
so flach ein Wort
so flach mein Ohne-Wort
kunterbunt
manchmal
treibt es das Leben mit dir
ganz schön bunt:
kunterbunt
und manchmal
wird es dir dann doch
zu bunt:
kunterbunt
dann siehst du
nur noch schwarz
nur noch rot:
kunterschwarz
kunterrot
Innehalt
wie fest du
gehalten bist, weißt
du erst, wenn du
fällst
black and blue
zur blauen Stunde
an schwarzen Tagen
dich mit blauem Trauerblues
volllaufen lassen, bis
du schwarz bist