zerstört die Erfüllung
den Traum?
oder
zerstört der Traum
seine Erfüllung?
zerstört die Erfüllung
den Traum?
oder
zerstört der Traum
seine Erfüllung?
früher
dachte ich:
später
wird alles
besser
später
dachte ich:
früher
war alles
besser
früher oder später
werde ich wissen:
jetzt
ist es
gut
Lyrifants Adventskalender 2023 Türchen 4
tief im Schnee
kann ich nur sein
auf den Höhen –
hier in den Tiefen aber
bleibt mir nur mein altes
Hoch auf den Schnee
spontane Gedanken beim Hören des Wetterberichts
bitte, macht sie nicht zum Sündenbock –
die Ungeimpften, die so vehement Beschimpften
und Verunglimpften
keinen Blumenstock gewinnt ihr damit. verbockt
hat es allein die herrschende Klasse,
die sich an uns versündigt, indem sie zockt
und sich verzockt – außer bei der eigenen Kasse
wer hat den größten (Sünden-)Bock geschossen?
man hat ganz konsequent Klinik um Klinik geschlossen
und systematisch Pfleger*in um Pfleger*in verdrossen
(und dies in Zeiten einer Pandemie!) –
die Jagd auf Sündenböcke: nur Hysterie
bitte, macht sie nicht zum Sündenbock –
die Ungeimpften, die so vehement Beschimpften
und Verunglimpften
versündigt euch nicht
an den Werten der Demokratie
(auch nicht in Zeiten einer Pandemie!)
benennt den Bock! beendet den Wahn!
es geht nicht um Sünde, es geht um Profit –
und wer sündenbockt, läuft einfach nur mit!
Nur, damit das klar ist: Ich bin keine Impfgegnerin oder Impfskeptikerin – im Gegenteil! Und ich habe auch wirklich Null Verständnis für Verschwörungstheorien. Aber was hier gerade abgeht, halte ich für sehr gefährlich. So geht es nicht, denke ich.
ich stand spät nachts an einer Zinne:
singen hört ich ihn,
haben will ich ihn.
er schenk mir seine Minne – oder geh!
Ross und Boden ich sogleich gewinne:
fordern hört ich sie,
haben will mich sie.
von mir gibt’s keine Minne – ich geh!
Auch das nicht wirklich eine Übersetzung. Deshalb hier wieder das Original:
Ich stuont mir nehtint spâte an einer zinne,
dô hôrt ich einen rîter vil wol singen
in Kürenberges wîse al ûz der menigîn.
er muoz mir diu lant rûmen, alder ich geniete mich sîn.Nu brinc mir her vil balde mîn ros, mîn isengewant,
wan ich muoz einer vrouwen rûmen diu lant,
diu wil mich des betwingen, daz ich ir holt sî.
si muoz der mîner minne iemer dárbènde sîn.
wer stets an Wörtern hängen bleibt, kann
schon nicht zwischen die Zeilen fallen
ein Versuch in den Spuren von Herta Müllers Collage-Gedichten – so ganz ist es meine Methode nicht 😕
(den ich mir nicht entgehen lassen kann)
von wegen Kurswechsel:
die österreichische Regierung
bleibt auf Kurz 😉
an Tagen, an denen mir
plötzlich nicht mehr einfällt,
was mir sonst immer einfällt,
wenn mir nichts mehr einfällt,
fällt mir auf, wie schön doch Einfälle
sind im Gegensatz zu solchen Ausfällen
die Sonne brennt nicht mehr so heiß,
und ihre Schatten werden länger.
die Winde frischen auf zu ersten Stürmen,
und auf den Morgen legt sich früher Nebel.
die Tage werden merklich kürzer,
und in den Nächten kühlt es deutlich ab.
die ersten Vögel ziehn gen Süden –
doch vor allem: auch die Engel fliegen tiefer.
klar, niemand will sterben.
und, ja, niemand soll sterben.
aber natürlich können wir sterben.
und am Ende müssen wir alle sterben.
warum aber sollten wir nicht auch sterben
dürfen?
rechts abbiegen, um
Krisen und Probleme
links liegen zu lassen –
ein Weg, der geradewegs
in eine Sackgasse führt:
wo niemand mehr weiß, wo
rechts und links ist