hoch über den engen, von Häusern beschatteten, von Wolken beweinten Gassen
kündet das unermüdliche Lachen der Möwen von Sonne und Meer
Gedicht
Kurzglückfragmente (7)
kurz nach Sonnenuntergang auf dem Balkon sitzen und
den blauen Beginn der schwarzen Nacht feiern –
Du und ich mit Mars, Saturn und Jupiter
(15. August 2018)
schnuppe
schnuppe
sind den Lichtern
der Häuser und Straßen
der großen Stadt
der fernen Milchstraße
Sternschnuppennebel
verschnupft
lehn ich am Fenster und
richte blinden Auges die Nase
himmelwärts: vielleicht kann ich
doch wenigstens eine
erschnuppern
Nachtstück
über Nacht
lebe ich wie
unter Tage
tagsüber
bleibe ich dafür
nachtunter
bei Tag und bei Nacht
lege ich so
stets ein Stück Nacht
an den Tag
Von Sternen und Planeten
Seh die Sterne am Himmel stehen.
Man sagt mir, es seien darunter Planeten.
Seh die Planeten kommen und gehen.
Denke, sind so schöne Sterne.
Die Sterne, ach Sterne? – pardon! – die Planeten
seh ich doch immer so gerne.
Geständnis
unter uns:
das alles ist
mir über
taghaus, tagheim
morgens auf der Schwelle
mittags zwischen Tür und Angel
abends dann weg vom Fenster
Ausweg
Manchmal fürchte ich,
ich muss von Euch gehen,
um zu mir zu kommen.
Kurzglückfragmente (6)
an der Autobahnraststätte unverhoffte Begegnung mit einer Schafherde:
aus dem gleichmäßigen Blök-Sound erhebt sich gelegentlich ein sonores Schafsbass-Solo
Kurzglückfragmente (5)
nach einem erfrischenden Bad im See durch die Sommerhitze wandeln, eingehüllt
in sanft kühlende Seewasserhaut
Kurzglückfragmente (4)
der Wind spielt mit den zahllosen Lichtbällen auf der Wasseroberfläche, bis sie
zu seiner Musik über den See tanzen
Kurzglückfragmente (3)
im Angesicht der Sonne recken sich die Sonnenblumen
gesenkten Hauptes ins Sonnengelbe empor