Bin ich, als Mensch, ein Schwein,
wenn ich ein Unmensch bin?
Das Schwein antwortet: Nein.
Vielmehr wär ich, als Schwein,
ein Mensch (im allerschlimmsten Sinne),
wenn ich ein Unschwein wär.
Bin ich, als Mensch, ein Schwein,
wenn ich ein Unmensch bin?
Das Schwein antwortet: Nein.
Vielmehr wär ich, als Schwein,
ein Mensch (im allerschlimmsten Sinne),
wenn ich ein Unschwein wär.
lass laufen, was läuft
bring zum laufen, was nicht läuft
lass laufen, wenn, was nicht laufen kann, nicht läuft
schreib keinen lebenslauf
schreib auf, was läuft in deinem leben
schreib laufend dich in deines lebens lauf
leb und lauf
lauf ums leben ins leben
lauf über in deines lebens überlauf
deines lebens lauf ist mehr als
der lauf des lebens
Inspiriert vom Titel “Es geht nicht um deinen Lebenslauf, sondern dass dein Leben läuft” (DLF, Am Sonntagmorgen)
Das Schwerste dürfte sein,
sich zu verzeihen, was
man nicht getan hat.
keine Kohle mehr
mit Kohle?
vereinbart von Leuten, die
gut Kohle mit der
bösen Kohle machen?
irgendwie
fühl ich mich
verkohlt
wenn Leben heißt:
allmähliches Sterben
heißt Sterben dann:
plötzliches Leben?
das Leben! – wird es nicht
maßlos überschätzt, gemessen
an der langen Zeit davor und danach,
die wir tot sind?
das Leben! – ist es nicht
über alle Maßen hoch zu schätzen,
eben gerade gemessen
an dieser langen Zeit davor und danach,
die wir tot sind?
Panta rei. Alles fließt. Ein Gedanke zum Jahreswechsel
nichts bleibt:
ich weine
ich hoffe:
nichts bleibt
alle Zeit der Welt
ruht im Hier dieses Augenblicks,
gibt Raum der Ewigkeit
im Jetzt allen Orts
ich lebe
um den Preis
nicht nur meines Todes
ich sterbe
um den Preis
nicht nur meines Lebens
Lyrifants Adventskalender 2023 Türchen 21
still
schweigt die Nacht
still
fällt der Schnee
in Flocken dick
still
ruht der See
in weißer Pracht
still
steht für einen Augenblick
die Sonne gar
still
wird’s in mir
und klar
Mit diesem kleinen Vers zur Wintersonnwende wünsche ich all meinen treuen Leserinnen und Lesern ein paar stille Weihnachtstage mit viel Zeit zur inneren Einkehr und Besinnung. Und ich darf die Gelegenheit nutzen, Euch zu danken für Eure steten Besuche hier auf diesem Blog, Euer Mitlesen, Mitfragen, Mitdenken und manchmal auch Mitdichten. Habt einen geruhsamen Jahreswechsel; und möge eine wunderschönes Neues Jahr vor Euch liegen.
in ihren Strahlen
finden meine Augen Licht
und Wärme meine Haut.
laut und leise scheinen sie in mich hinein.
an ihren schweren Tropfen
labt dürstend sich mein Mund.
ihr Hagelkorn trifft mich ins Herz.
ihr Blitz schlägt mich entzwei.
in dicken Flocken wirbeln sie
mir durch das wilde Hirn.
mit zarten Schleiern umwölken sie
die irr verwirrte Stirn.
sie blasen mich fort.
sie streicheln und umschmeicheln mich.
sie hauchen mich an.
und sie entwurzeln mich.
und bei besonders guter wörtterlage
schreib ich aus ihnen ein Gedicht.
Gnṓthi seautón. Erkenne dich selbst. Ein Rondell
schleich nicht um dich herum
zieh weiter deine Kreise
streich dir dich nicht aufs Brot
schleich nicht um dich herum
auslöffle nur den Brei
bis auf den Grund
schleich nicht um dich herum
zieh weiter deine Kreise