wenn dir die Stimme mir nichts, dir nichts versagt,
sagst du nichts mehr, versagst du dir ein jedes Wort,
sprichst du kein Wort mehr, und du versprichst ihr
zu schweigen, bis dir die Stimme verspricht,
dir nichts, mir nichts, nichts zu verschweigen
Autor: Lyrifant
Wolfsmond
Ein dickes Sorry: Ich müsste WordPress upgraden, um diesen Text als Video präsentieren zu können; und den youtube-Account, den ich dafür eingerichtet habe, habe ich aus Datenschutzgründen dann doch wieder gleich gelöscht. Eine PowerPoint-Präsentation, die direkt als solche startet, lässt mich WordPress leider auch nicht hochladen – und so bekommt Ihr mein “poetisches Bildermärchen” anlässlich der Mondfinsternis 2019 schnöde als pdf präsentiert.
Wolfsmond. Ein poetisches Bildermärchen (pdf-Format) [Das geht jetzt auf meiner neuen Seite leider auch nicht mehr, aber dafür geht hier jetzt Video!]
Leben und Sterben
wenn Leben heißt:
allmähliches Sterben
heißt Sterben dann:
plötzliches Leben?
Relationen
außen
so voll
so leer
innen
so leer
außen
innen
so voll
Reimkerzen
warum gerade
der Reim von Herz
auf Schmerz
so großen Erfolg hat, wo doch
ein Reim von Nerz
auf Erz
und Kommerz
viel schöner und sinniger wäre?
kein Scherz:
dieser ganze Terz
um des Verses Sterz
ist mir einfach nur
schnurz
das Leben!
das Leben! – wird es nicht
maßlos überschätzt, gemessen
an der langen Zeit davor und danach,
die wir tot sind?
das Leben! – ist es nicht
über alle Maßen hoch zu schätzen,
eben gerade gemessen
an dieser langen Zeit davor und danach,
die wir tot sind?
πάντα ῥεῖ
Panta rei. Alles fließt. Ein Gedanke zum Jahreswechsel
nichts bleibt:
ich weine
ich hoffe:
nichts bleibt
zwischen den Jahren
ein Zwischenraum
für Zwischentöne
ein Zwischending
zwischen Zwischenhalt
und Zwischenhoch
eine Zwischentür
zu einem neuen Zwischenspiel
eine Zwischenpause
zwischen Zwischenfall
und Zwischenziel
ein Zwischenlager
für Zwischenlösungen
und Zwischenrufe
eine Zwischenzeit
in Zwischenmenschlichkeit
an der Wortgrenze
diesseits des Wortes
schweigen die Dinge
jenseits des Wortes
singt die Stille
ein und aus
ein und aus
geh ich hier
bei mir
zuhaus
allein
bei mir
hier weiß ich
weder aus noch ein
im Hier und Jetzt
alle Zeit der Welt
ruht im Hier dieses Augenblicks,
gibt Raum der Ewigkeit
im Jetzt allen Orts
Schuld
ich lebe
um den Preis
nicht nur meines Todes
ich sterbe
um den Preis
nicht nur meines Lebens