Lyrifants Manifest (5): schReibweise

schReibweise

Madame, (das muss ich jetzt noch ansprechen, weil es mich nervt:) Was soll diese eigenwillige Schreibweise? – wie schön, dass Sie sich an meinem Schreiben reiben! ich nämlich schreibe, sobald ich mich reibe. indem ich mich reibe. an Wörtern. an Lauten. an Buchstaben. an Wortbildern. an Wortbildungen. an Wortbeugungen. an Wortverbeugungen. an Wortverbiegungen. an Wortabbiegungen. an allem, was Wort ist – und indem ich schreibe, wie ich schreibe, zeige ich, woran ich mich reibe. und ich zeige, woran ich mich reibe, indem ich schreibe, wie ich schreibe. indem ich schreibe. indem ich schReibe. schreibweise. reibweise.
die Schreibweise ist meine Schreibwiese. in meiner Schreibweise zeigt sich meine Reibweise (reib- und schreibweise). meine Schreibweise ist meine Reibwiese, nicht abgeschrieben, sondern abgerieben. Schreibweisen sind Reib(w)eisen. widerständig. ein Widerstand im LeseFluss. im LeseStrom. auf dass sich das Lesen besinnt. beSinnt. sinnt. nachsinnt über das Wort. über jedes Wort. über jedes Zeichen. auch: über jedes SatzZeichen. denn: Zeichen machen Sätze. (Grund)Sätze! grundlos. aber: ins Bodenlose. ins Off. ins Offene –
wohin auch sonst?

Nächstens mehr.

4 thoughts on “Lyrifants Manifest (5): schReibweise

    • Oh, das freut mich sehr. Eine der wenigen positiven Dinge im ersten Corona-Winter war in der Tat, dass ich endlich die nötige Muße fand für ein lyrifantisches „Manifest“! Und schön, wenn es ermuntert und Mut macht! Mehr kann ich mir ja gar nicht wünschen.

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