Ameise
der Ameisen Wort
wird immer fremd mir bleiben:
emsig zwar, doch stumm
der Ameisen Wort
wird immer fremd mir bleiben:
emsig zwar, doch stumm
lass dein Wort
nicht einfach stehen
oder liegen: es muss
sitzen
du sagst ein Wort gibt
das andere das ein
oder andere Wort
greift wie ein Wort
in das andere ein
ums andere Wort
ist kein Wort eins
wie das andere
was gibt’s?
nichts.
nichts?
nichts!

schöne Wörter möcht’ ich sammeln –
so wie man alte Hölzer sammelt
in einer Xylothek
schöne Wörter möcht’ ich finden –
fremd, verzweigt, mit tiefer Wurzel
wie das Ypsilon
fragt ihr mich jetzt: was willst du denn
mit dem ganzen Zinnober?
da werd’ ich rot und muss gestehen:
das weiß ich auch nicht – nur:
es macht xyloypszinnig Spaß!
Ihr Lieben, ein fröhliches und entspanntes Weihnachtsfest 🎄 wünsche ich euch allen und einen guten Rutsch in ein hoffentlich xyloypszinnig glückliches Neues Jahr 🎇 !

buchstäblich wortwörtlich
nehme ich das Wort beim Wort
und jeden Laut lautläutlich
und jeden Satz satzsätzlich
– entsetzlich? nein!
poetopoetisch!

vollendet
muss es gar nicht sein:
weder Wort noch Leben –
vollen Endes reicht
vollends

wir kommen
nicht umhin, umher
zu gehen
auf unserer Suche nach
dem schönen Wort

kein Tand! kein Schmand!
nur eine kleine Tändelei:
ganz ohne Linde und auch ohne Heide –
allein nur mit der Nachtigall
auf Walthers Wörterweide –
tandaradei!

schlicht und einfach: schlechterdings
unmöglich ist’s, dieses Dings
einfach schlicht zu nennen

mich an die Wurzel des Wortes schreiben
möchte ich – nennt es Radieschenlyrik
oder Rettichpoesie, ich nenne es:
dichten, radikal

ein kecker Vers mag uns erquicken
(quecksilbriger Quickborn, queckengleich):
so schnell, so munter, so voller Leben –
heißt: so quick, quicklebendig eben