Du bist
durchs Feuer gegangen
und dennoch ist dein Leben
ins Wasser gefallen.
Jetzt hängst du
in der Luft
und bekommst keinen Fuß mehr
auf die Erde.
Du bist
durchs Feuer gegangen
und dennoch ist dein Leben
ins Wasser gefallen.
Jetzt hängst du
in der Luft
und bekommst keinen Fuß mehr
auf die Erde.
Ich schreibe nicht nur für
erlesene Belesene oder gar
eine Auslese handverlesener Leser.
Ich schreibe für
Lesestarke und Leseschwache,
Lesereiche und Lesearme,
Lesefleißige und Lesefaule,
Lesehungrige und Lesesatte,
Lesemutige und Lesescheue,
Leselustige und Lesemüde,
Lesekundige und Leseneue.
Ich schreibe für
Vor- und Nachleser,
Auf- und Ableser,
Ein- und Ausleser,
Miss- und Verleser,
Rauf- und Runterleser,
Drunter- und Drüberleser,
Kreuz- und Querleser,
Viel- und Wenig- und sogar für
Nichtleser.
Kurz: Ich schreibe für
Leser jedweder Lesart.
Du planst voraus.
Du weißt vorweg.
Du siehst voraus.
Vorher.
Du stellst vornan.
Du kommst voran.
Du gehst vorwärts.
Vorerst.
Du fällst vornüber.
Und du beginnst
von vorn.
Muss man alles machen,
was man darf?
Darf man alles machen,
was man will?
Will man alles machen,
was man kann?
Kann man alles machen,
was man muss?
Das liebste Buch
ist mir das
Wörterbuch.
Es nennt
die Wörter
bei ihrem Namen.
Es sieht
den Wörtern
ins Gesicht.
Es kennt
der Wörter
Her- und Zukunft.
Es spricht
der Wörter
Sprache
und denkt
ein jedes Wort
zu Ende.
Es fasst
ein jedes Wort
in das ihm eigene Gefäß.
Es setzt
ein jedes Wort
in den ihm eigenen Satz.
Es träumt
die Wörter
zu Gedichten und Geschichten
und lässt doch
die Wörter
Wörter sein,
indem es
Wort und Sache
trennt
und für jedes seiner Wörter
in gleichem Maße
brennt.
Es ist ein Unterschied,
ob ich einen Reim auf die Welt finde oder
ob ich mir einen Reim auf die Welt mache oder
ob ich mir die Welt zusammenreime.
Es ist auch ein Unterschied,
ob ich der Welt das Wort gebe oder
ob ich der Welt das Wort rede oder
ob ich der Welt das Wort aus dem Mund nehme.
Und es ist auch ein Unterschied,
ob ich der Welt ein Lied singen mag oder
ob ich von der Welt ein Lied zu singen weiß oder
ob ich von der Welt immer nur das alte Lied singen kann.
Totensonntag
Totenmontag
Totendienstag
Totenmittwoch
Totendonnerstag
Totenfreitag
Totensamstag
Totensonntag
Totenalltag
Totenwoche auf
Totenwoche
Totenmonat auf
Totenmonat
Totenjahre auf
Totenjahre
Krieg
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Eberswalde. Hoyerswerda.
Rostock-Lichtenhagen.
Mölln. Solingen.
Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und
die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses
sind unverletzlich.
Nürnberg-Ost. Nürnberg-Südstadt.
Hamburg-Bahrenfeld. München-Ramersdorf.
Rostock-Toitenwinkel. Nürnberg-Gleißhammer.
München-Westend. Dortmund-Nordstadt.
Kassel. Heilbronn.
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
Templin. Magdeburg.
Dresden. Leipzig.
Wo noch überall?
Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
Wo noch überall?
Wo noch überall?
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Zum Volkstrauertag
einatmen
xxxausatmen
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xxxausatmen
einatmen
xxxausatmen
einatmen
xxxausatmen
durchatmen
xxxaufatmen
– eine Antwort auf Rolf Bossert –
argument
ich schrei
beweil
ich
a
gesagt habeRolf Bossert, aus: Ich steh auf den Treppen des Winds
und
a
hast du gesagt
weil
sie dir
ein X für ein U
vorgeschrie
ben haben
und das
von A bis Z
Greif dir ein Wort
aus der Luft
und schreibe es
in den Wind.
Wasch dein Wort
mit allen Wassern
und baue dir daraus ein Lied
auf Sand.
Schnitze dir ein neues Wort
aus dem gleichen Holz
und schieße es
auf den Mond,
in den du schaust.
Hol dir ein letztes Wort
aus dem Feuer
und bringe es
unter die Erde
und lege es
der Welt in den Mund.
Jenseits von
Ja oder Nein
blinzelt
das Leben.
Jenseits von
Für oder Wider
lächelt
die Liebe.
Jenseits von
Schwarz oder Weiß
ist es
bunt.