Was mag der Ohrwurm am liebsten?
Kopfnüsse und Zungenmandeln? Oder
Nasenwurzeln und Wangenknochen?
Oder doch seine Ohrmuscheln?
Nein! Am liebsten ist ihm sein Augapfel –
da vergeht ihm Hören und Sehen.
Was mag der Ohrwurm am liebsten?
Kopfnüsse und Zungenmandeln? Oder
Nasenwurzeln und Wangenknochen?
Oder doch seine Ohrmuscheln?
Nein! Am liebsten ist ihm sein Augapfel –
da vergeht ihm Hören und Sehen.
Es war einmal, seufzen
die Bäume. Und wenn
sie nicht gestorben sind,
flüstert der Wind. Dann
leben sie noch heute,
singen die Blätter. Von
wegen, kichert die alte
Hexe. Einmal sterben sie
alle. Ach wie gut, dass
sie nicht weiß, wer
an ihrem Häuschen
geknuspert hat. Jetzt
erzähl doch keine
Märchen! lacht der
Wald.
unter den vielen Worthülsen finde ich
nicht die Wortbohne, stakse umher
wie der Storch im Wortsalat, der
seine Wortlinse verloren hat
Sorry, Leute, ich weiß, das ist wirklich ganz unter meinem Niveau, aber nach einem Tag wie heute kann ich nur noch blödeln…
Ficht ein Strauß
mit einem Strauß
einen Strauß
aus, kommt
oh, Graus!
ein ganzer Strauß
von Sträußen
und Straußen
aus diesem Strauß
heraus.
Manchmal geschehen
Zeichen und Wunder:
Weichen und Zunder.
für Ule (nein, keine Ode auf die Lesebrille!)
Kennst du diese Leseecke,
wo im Sessel tief mit Decke
und im Schein der Leselampe
füllt mit Büchern sich die Wampe
eine alte Leseratte,
die im Sinn nur eines hatte:
Lesefutter, Lesewut,
Bücherstapel, Bücherflut,
überall ein Lesebuch.
Eins nur wurde ihr zum Fluch:
Mit dem Alter kam die Grille
und der Zwang zur Lesebrille.
Am Lesepult, im Lesesaal
wurd’ das Lesen nun zur Qual.
Lesestoff blieb ungepflegt,
hat die Brille sie verlegt.
Ist ihr Schicksal nicht zum Steinerweichen?
Das denkt auch das Lesezeichen.
Um zu retten ihr die Leselust
half schließlich ihr das Hörbuch, just
solange sie noch hören konnte
und sie sich in Wörtern sonnte.
Die letzten Bücher, die sie las,
– ja, das war ihr letzter Lesespaß –
waren nur noch Leseschatten
für blinde, taube Leseratten.
Eine Seerenade mit seedativer Wirkung für Seehnsüchtige
Ein Seekind
bin ich, dem
Sehnsucht sich
in seine Seele
immer nur als
Seehnsucht
schreibt
mir Seegel in die Seele,
dem Seehen, dem Seegen
entgegen: am See, am See nur
findet meine verseehrte Seele
Seeligkeit.
Erkaltet
Ist die Dichterei,
Ist die Dichterin
Erkältet.
Ein Gruß aus Wien!
(bei Waldviertler Mohnschmarrn rasch notiert)
Schmarrn ess’n?
Schmarrn red’n?
Schmarrn schreib’n?
So ein Schmarrn!
Einen Schmarrn werd’ ich!
für Eulenschwinge – inspiriert vom Titel zu Deinem Eisvogel-Bild
Zeig mir bitte den Vogel,
den du abgeschossen hast.
Ach, wie gern möcht auch ich
einen Vogel haben.
***
Oder doch lieber in der reflexiven Variante:
Ich zeig mir den Vogel,
den ich abgeschossen habe
und frage mich: Willst du auch
einen Vogel haben?
Die Hafengiraffen recken ihre Hälse in die Luft:
Wann kommt das nächste Schiff?
Hafenelefanten säumen sorgsam aufgereiht
die Mole, bereit, die Lasten aufzunehmen.
Und zwischen den Containern entdeckte ich
neulich noch ein einsames Hafenkamel.
Nur die Hafenflusspferde sind offenbar immer
unter Wasser…
Eine Hommage an tierisch tierisches Industrie-Design!
„Ich hätte ihn erwürgen können,“
sagte sie frei heraus.
Aber dann hat sie es doch vorgezogen,
ihn zu erschießen.
Das kann sie nämlich noch besser.
Vielleicht hätte sie ihn auch
erstechen, ertränken oder erdolchen können?
Ja, sie könnte das gut.
Nur vergiften hätte sie ihn nicht können,
denn sie hat gerade kein Gift im Haus.