Schwächen vertuscht
Lächeln verhuscht
Immer gekuscht
Leben verpfuscht
Schwächen vertuscht
Lächeln verhuscht
Immer gekuscht
Leben verpfuscht
Zur falschen Zeit
am falschen Ort.
In fremden Federn
und fremden Sprachen
unter fremden Leuten.
In fahlem Licht
mit fahlem Lächeln.
In hohlen Gassen
und hohlen Wegen
zwischen hohlen Buchen
auf hohlen Nüssen.
Bei verfehltem Ziel
im verfehlten Thema.
Im geborgten Kleid
auf geborgten Ehren
mit geborgten Worten.
Mit gebrochenen Schwingen
und gebrochenem Rückgrat.
Kurzum: Im falschen Leben.
Bist nicht mehr lieb Kind,
weil du das Kind beim Namen genannt.
Bist dir nun selbst dein liebstes Kind –
Unerwünscht, verflucht und verwaist.
Hältst nun endlich die Schaukel an
und schüttest das Bad mit eigenen Händen aus,
um zu löschen, was dich verbrennt.
Hast selbst dich ausgesetzt
als Findelkind.
Willst nicht gefunden werden von neuen Eltern.
Willst endlich heimkehren
zu dir.
Rabenkind, Rabentochter,
bist nun endlich
der Nestkälte entronnen
im Stiefflug
mit gestutzter Seele
und geborgten Schwingen
– aus dem Nest gestoßen:
frei!