kaum entstiegen dem Meer hüllt
sich an diesem Morgen die noch
schlafrot Leuchtende in zarte
Nebelschleier, macht alle Wellen
sanft erröten und schenkt mir
ein Bad voller Magie in einem
Gemälde wie von Monet
Kurzglückfragmente
Kurzglückfragmente (19)
wenn dich die Seehnsucht packt in diesen heißen Tagen,
dann pack dein Badezeug und dich zum nächsten Badesee:
und zwischen Blässhuhn, Gummi-Krokodil und Blau-Libelle
schwimmst du dir deine Sehnsucht weg, und der See lächelt:
er kennt dich und nennt dich
seine kleine Blässkrokobelle
Kurzglückfragmente (18)
an einem Morgen dieses heißen Sommers erwachen
von der kühlen Berührung eines frischen Windes
und Luft schöpfen für den Tag
Kurzglückfragmente (17)
im Goldregen sammeln meine Augen die Sterntaler
vom Himmel, und ich hab Knallfrösche im Bauch: was ist
schon ein Feuerwerk, wenn Du bei mir bist?
Kurzglückfragmente (16)
Bässe im Bauch, Groove im Kopf,
durch Mark und Bein drummt mein Herz:
im Ohr den Sound of Summer
Kurzglückfragmente (15)
blaues Polarlicht huscht über rumgewärmte Rotweinfläche:
Feuerzangenbowle
Kurzglückfragmente (14)
im Schein der Nachttischlampe les ich neue Gedichte
(an sich schon ein Glück für sich!): treff auf ein altes Wort
und lass mir weit zurück in die Erinnerung leuchten
Kurzglückfragmente (13)
in Ules Sandbildern versinken und dabei nichts weiter als
den warmen Sand zwischen den Zehen spüren, das Meer rauschen hören
und das schauende Auge auf “nix als sand”-Spurensuche aussenden
Kurzglückfragmente (12)
eine heiße Schokolade trinken aus der Weihnachtstasse –
warum nicht auch im August?
Kurzglückfragmente (11)
an einem tristen Hotelmorgen auf der Durchreise:
gemeinsames Frühstück mit wildem Stadtkaninchen,
es mümmelt draußen, wir mümmeln drinnen
Verbesserte Version
an einem tristen Hotelmorgen auf der Durchreise:
heimliches Frühstück mit wildem Stadtkaninchen,
es mümmelt draußen, wir mümmeln drinnen,
seine Freude am Gras, meine Freude am Tier, sie bleiben beide
nahezu unbemerkt
Kurzglückfragmente (10)
ein Netz aus Licht knüpft die Sonne um die vom Wind leicht gekräuselten Wellen
am flachen Strand: gezeichnet sind vom Blinken und Wogen der Sonnenfäden
oben das Wasser und unten der Sand
Kurzglückfragmente (9)
durch das alte Steingemäuer rankt sich ein Brombeerstrauch, großzügig lässt er uns
von seinen süßen Früchten kosten und schenkt uns mit ihrem Namen
ein noch viel köstlicheres Wort und die Gewissheit, dass es sie
tatsächlich gibt: björnbär, die Bärenbeere
(sonst hätte man sie erfinden müssen: https://lyrifant.wordpress.com/2016/08/12/von-baeren-und-beeren/)