ohne Pause
pausenlos
bis du selbst
nur noch
eine Pause
deiner selbst
bist
ohne Pause
pausenlos
bis du selbst
nur noch
eine Pause
deiner selbst
bist
Erinnerungen flattern auf wie Vögel,
die, wenn du näher kommst, auf
und davon stieben, doch sobald
du stehen bleibst, sich wieder auf
den Ästen nieder kauern. Sie nisten
für bestimmte Zeit, bis sie sich auf
den letzten Zug gen Süden machen.
Sarkastisches Liedlein auf den körperlichen Verfall
Das Haar dünner,
dafür dicker der Bauch.
Die Füße platter,
dafür runder die Hüften.
Der Rücken krummer,
dafür gerader die Gelenke.
Die Blase schwächer,
dafür stärker die Adern.
Die Lippen schmäler,
dafür breiter das Gesäß.
Die Muskeln härter,
dafür weicher das Bindegewebe.
Die Haut rauer,
dafür glatter der Hinterkopf.
Die Falten mehr,
dafür weniger Zähne.
Der Geist leerer,
dafür voller der Darm.
Die Brust enger,
dafür weiter die Kleider.
Der Atem schwerer,
dafür leichter die Kost.
Die Augen müder,
dafür wacher der Schmerz.
Die Lust kleiner,
dafür größer das Leid.
solange
niemand
das Leben,
solange
hat auch
der Tod
sich nicht
überlebt
Vielleicht ist doch
das Blatt im Wind
vernünftiger als ich:
Es vertraut der Kraft,
die es trägt.
Was bringt
dir das Leben?
Du wirst
dir den Tod
holen.
Du kannst aber auch
dir das Leben
nehmen – und
dem Tod den Rest
geben.
Doppelte Einsamkeit
macht noch keine
Zweisamkeit.
Manchmal
komme ich auf
keinen grünen Zweig.
Dann
lach ich mir
eben einen Ast
ab.
Gesägt
habe ich schon
oft genug.
Die Uhren ticken Sommerzeit.
Der Frühling schießt aus allen Knospen.
Doch mich kann er nicht treffen, denn
mir hat der Winter zu seinem Abschied
eine hippe Grippe mit Infekt vermacht:
Der Virus tanzt auf der Bazille Pirouetten,
ich hab hier mein ganz eig’nes Mandelblütenfest.
Und so üb ich mich im positiven Denken:
Der Frühling kann mir nichts, ich bin ja ganz immun,
gut geschützt sitz ich hier unter meiner Käseglocke,
ohne Käse zwar, dafür mit Erkältungstee,
Milch mit Honig, Wärmekissen und Vitamin C.
Lasst uns schniefen, lasst uns husten,
bis die Bronchien krachen: Es ist Sommerzeit!
Den Frühlingsanfang hab ich jetzt verschlafen,
mein Urlaub ist gelaufen, doch Winters Ende
lasst uns feiern, wie es ihm gebührt:
Hatschi!
Wer alles satt hat,
dürfte weit davon entfernt sein,
satt zu sein.
Und wer einen über den Durst trinkt
hat vermutlich noch lange nicht
seinen Durst gestillt.
endlich habe ich
alle guten Geister
verlassen, endlich
sehen sie mich,
die Gespenster,
die Geister, die mich
gerufen haben,
endlich malt
mich der Teufel
an die Wand
Kein Einklang mit dem Kosmos heute:
Mein Tiger verfehlt die Beute,
dem Kranich sind die Flügel lahm.
Mein goldener Hahn braucht ein drittes Bein.
Der Pfau entwischt mir,
wenn ich ihn am Schwanz packen will.
Und das Pferd duldet nicht,
dass ich seine Mähne streiche.
Selbst der Berg lässt sich nicht nach vorne schieben.
Mein Geist bleibt zu. Wo ist nur meine Energie?