ich lege mich
in meine Hand
dorthin, wo ich
mein Herz klopfen höre:
hier – so hoffe ich –
bin ich vor mir
in Sicherheit
(9.3.2018)
ich lege mich
in meine Hand
dorthin, wo ich
mein Herz klopfen höre:
hier – so hoffe ich –
bin ich vor mir
in Sicherheit
(9.3.2018)
wenn diese selbsternannten Therapeuten
dir wieder einmal sagen: Mensch, bedenke,
du bist mehr als dein
Schmerz
dann nickst du lächelnd, denn du weißt:
ja, ich bin auch das Wort, um meinen
Schmerz zu fassen, ich bin auch mein
Schmerzwort
doch wenn das Wort nicht so recht passen
mag, dann hast du zu all deinem Schmerz
auch noch diesen furchtbar quälenden
Wortschmerz
der dir vollends bewusst macht: ja,
ich bin mehr als mein
Schmerz
schau
wie hell
ein jeder Augenblick
im Augenschein deines Augenlichts
leuchtet
der Sehsinn
turmhoch
stürme ich
türmen sich türme
stürmen mich stürme
türme ich
sturmtief
ohne Pause
pausenlos
bis du selbst
nur noch
eine Pause
deiner selbst
bist
Erinnerungen flattern auf wie Vögel,
die, wenn du näher kommst, auf
und davon stieben, doch sobald
du stehen bleibst, sich wieder auf
den Ästen nieder kauern. Sie nisten
für bestimmte Zeit, bis sie sich auf
den letzten Zug gen Süden machen.
Sarkastisches Liedlein auf den körperlichen Verfall
Das Haar dünner,
dafür dicker der Bauch.
Die Füße platter,
dafür runder die Hüften.
Der Rücken krummer,
dafür gerader die Gelenke.
Die Blase schwächer,
dafür stärker die Adern.
Die Lippen schmäler,
dafür breiter das Gesäß.
Die Muskeln härter,
dafür weicher das Bindegewebe.
Die Haut rauer,
dafür glatter der Hinterkopf.
Die Falten mehr,
dafür weniger Zähne.
Der Geist leerer,
dafür voller der Darm.
Die Brust enger,
dafür weiter die Kleider.
Der Atem schwerer,
dafür leichter die Kost.
Die Augen müder,
dafür wacher der Schmerz.
Die Lust kleiner,
dafür größer das Leid.
solange
niemand
das Leben,
solange
hat auch
der Tod
sich nicht
überlebt
Vielleicht ist doch
das Blatt im Wind
vernünftiger als ich:
Es vertraut der Kraft,
die es trägt.
Was bringt
dir das Leben?
Du wirst
dir den Tod
holen.
Du kannst aber auch
dir das Leben
nehmen – und
dem Tod den Rest
geben.
Doppelte Einsamkeit
macht noch keine
Zweisamkeit.
Manchmal
komme ich auf
keinen grünen Zweig.
Dann
lach ich mir
eben einen Ast
ab.
Gesägt
habe ich schon
oft genug.