ein Gedicht
aus der Tüte?
kommt mir nicht
in die Tüte!
eben! kommt nur
aus der Tüte!
Vanillezucker-Tüte, mit gelb-goldener Acrylfarbe bemalt
sind Tütelkram,
denkst du? immer
noch besser als
Beutelschneiderei!
selbstgefaltete Korb-Tüte aus alter Zeitung, mit grün-gelber Acrylfarbe bemalt (dieses Tütengedicht ist zugleich der ‘Einband’ – siehe Lyrifants Editionen)
Seit längerem beschäftigt mich dieses Projekt. Heute hatte ich dann endlich den Kreativ-Anfall und die entsprechende Kühle, die dazu nötig waren, das Projekt zu seinem Ende zu bringen. Texte und Bilder meiner neun “Tütengedichte” poste ich Euch hier nun sukzessive: Gehobener Unsinn in Tüten! (weitersagen: gibt’s nur bei Lyrifant!)
I
Brexit.
II
Brrr!
III
Exit.
Sorry, Leute, aber zur Zeit kann ich einfach nur noch blödeln…
es geschah einst im April,
da aprilt’ sich
ein junger April
namens Aprill
ganz aprilant
an eine Aprile,
eine aprillante,
namens Aprille,
die ihm durch seine Abrille
so aprilig erschien,
dass er ganz aprillig ward –
das veraprillt’ – zum Schein – die Dame;
so hat er – scheint es – ausaprilt,
bevor er anaprillt hat,
bis sie aprillt:
“April, April!”
Liebe Diana, das hättest Du sicher nicht gedacht, was Dein “aprilig” im Lyrifanten so alles in Gang setzt, gell?
warum gerade
der Reim von Herz
auf Schmerz
so großen Erfolg hat, wo doch
ein Reim von Nerz
auf Erz
und Kommerz
viel schöner und sinniger wäre?
kein Scherz:
dieser ganze Terz
um des Verses Sterz
ist mir einfach nur
schnurz
Seh die Sterne am Himmel stehen.
Man sagt mir, es seien darunter Planeten.
Seh die Planeten kommen und gehen.
Denke, sind so schöne Sterne.
Die Sterne, ach Sterne? – pardon! – die Planeten
seh ich doch immer so gerne.
Schlacht: schlecht
schlicht: Schlucht
schade, kein
schlocht!
für Anke zum Dank für die schöne Idee, dass es vielleicht Menschen gibt, für die Nelke ein Dichter und Mörike eine Blume ist
Was hab ich so feine Blumen
in meinem kleinen Garten:
Die Mörike blüht blau,
wenn lau der Frühling naht.
Die Günderode windet sich
und findet sich stets nah am Wasser.
Das Brentano wuchert überall,
mit einem Knall erwacht der Tieck.
Die Arnim halten sich zurück
im Blüheglück, sie warten, bis
die Schlegel knospen zart.
Bald ist’s vorbei: Der Sommer macht
in voller Pracht, dass nur noch Heine
aus allen Ritzen lacht.
Linsen
interessieren
mich nicht die
Bohne.
Spricht so ein
Erbsenzähler?
Was mag der Ohrwurm am liebsten?
Kopfnüsse und Zungenmandeln? Oder
Nasenwurzeln und Wangenknochen?
Oder doch seine Ohrmuscheln?
Nein! Am liebsten ist ihm sein Augapfel –
da vergeht ihm Hören und Sehen.
Sorry, Leute, ich weiß, das ist wirklich ganz unter meinem Niveau, aber nach einem Tag wie heute kann ich nur noch blödeln…
Ficht ein Strauß
mit einem Strauß
einen Strauß
aus, kommt
oh, Graus!
ein ganzer Strauß
von Sträußen
und Straußen
aus diesem Strauß
heraus.
Manchmal geschehen
Zeichen und Wunder:
Weichen und Zunder.