Bin ich, als Mensch, ein Schwein,
wenn ich ein Unmensch bin?
Das Schwein antwortet: Nein.
Vielmehr wär ich, als Schwein,
ein Mensch (im allerschlimmsten Sinne),
wenn ich ein Unschwein wär.
Bin ich, als Mensch, ein Schwein,
wenn ich ein Unmensch bin?
Das Schwein antwortet: Nein.
Vielmehr wär ich, als Schwein,
ein Mensch (im allerschlimmsten Sinne),
wenn ich ein Unschwein wär.
Lautes Gekrächze
über den Dächern der Stadt
läutet zur Nachtruhe.
Das ist ein schon etwas älterer Text, den ein paar von Euch auch schon kennen. Aber mit Blick auf die Krähenschwärme des Abends über mir finde ich, er passt in den November. Außerdem ist mal wieder Zeit für ein Tiergedicht.
Wer bist du?
fragt ihr mich.
Leise krächze ich euch
meinen Namen ins Ohr.
Krähe
nennt ihr mich seither.
Dabei kann ich gar nicht
krähen.
die Eidechse döst
in der Mittagssonne, bis
der Schatten meines Wortes
sie aufschreckt
ich fühle mich
schuldig
zum Gedenken an den toten Bären
Menschen
sind eben doch
die schlechteren Tiere:
kein Tier tötete ohne Not
wo es betäuben könnte –
was für ein Glück für uns Menschen!
was für ein Unglück für die Tiere!
Da
steckt der Wurm
nun mittendrin.
Steckt fest,
der arme Wurm!
Kann nicht vor,
kann nicht zurück:
Oh, wie ihn das
wurmt!
gestern das Pferd hinter den Wagen
heute die Kuh vom Eis
morgen eine neue Sau durchs Dorf
hinter mir hör ich
sich eine Bierflasche öffnen
ein Stier steigt ein und lässt sich
auf den Sitz vor mir fallen, wo
zuvor noch die bunte Hexe saß
ich blicke aus dem Fenster und
sehe ein Krokodil telefonieren,
drei Kühe schwanken über den Gehweg,
Matrosenmützen stehen hoch im Kurs
vom hinteren Teil des Wagens hört man
Lachen, Singen, Johlen, Grölen – und
eine graue Maus tanzt mit einer rosa Katze
kein Pirat weit und breit,
auch Cowboys sieht man heute selten,
schwarzer Engel, steh mir bei
beim Aussteigen fällt mein Blick
auf eine traurige Giraffe – nicht einmal
die Tigerin vermag sie aufzuheitern,
ich fange ein fernes Lächeln auf
und steige aus
ein kleines Einhorn kreuzt meinen Weg
Dass ich die Beute bin
im World Wide Web –
das ist mir klar.
Wer aber ist
die Spinne?
Was mag der Ohrwurm am liebsten?
Kopfnüsse und Zungenmandeln? Oder
Nasenwurzeln und Wangenknochen?
Oder doch seine Ohrmuscheln?
Nein! Am liebsten ist ihm sein Augapfel –
da vergeht ihm Hören und Sehen.
Tier, ich seh dich an
und denke: Ich bin
ein Mensch, und du
bist ein Tier. Du
siehst mich an, doch
was denkst du?
Denkst du: Ich bin
ein Tier, und du
bist ein Mensch?
Wohl kaum. Oder
denkst du: Du bist
ein menschliches
Tier, und ich ein
Tier? Wohl kaum.
Tier, ich weiß, du
denkst, doch was
du denkst, kann
ich nicht denken.
Ich spüre, du siehst
mich an, doch was
du siehst, wenn du
mich siehst, kann
ich nicht sehen.
Tier, du bist ein Tier,
ich bin ein Mensch,
bin ein menschliches
Tier und dir so fern
wie Tier von Tier,
wie Mensch von Mensch,
wie Mensch von Tier.
Sorry, Leute, ich weiß, das ist wirklich ganz unter meinem Niveau, aber nach einem Tag wie heute kann ich nur noch blödeln…
Ficht ein Strauß
mit einem Strauß
einen Strauß
aus, kommt
oh, Graus!
ein ganzer Strauß
von Sträußen
und Straußen
aus diesem Strauß
heraus.