Beim neunundzwanzigsten (und damit vorletzten) Impuls – „schatten“ – war ich versucht zu schummeln: Schon mehrfach habe ich Schattengedichte geschrieben… Ob mir überhaupt noch eins einfiele? Doch irgendwie – wie, das ist das große Geheimnis, ja Wunder des frapalymo – gelang mir dann doch noch ein Bild, mit dem ich halbwegs zufrieden bin, so dass ich mich wieder meiner alltäglichen Arbeit widmen kann.
Der Schatten eines Gedichts
Unversehens
huscht er vorüber,
kurz, im ersten Licht
der Morgendämmerung:
der Schatten eines Gedichts.
Er streicht mir tröstend
über die Tränen der Nacht.
Doch als ich nach ihm greife,
verschwindet er für immer
im Schatten, in seinem
Schatten, dem Echo
meiner Seele.