die Wörter tanzen
sobald ich dichte:
ein Gedicht
ist ein Ballett
und besser könnt’ ich
ihren Tanz nicht choreografieren
als mit den Wörtern selbst
zu tanzen
poetologische Lyrik
Dichters Crux
manche Wörter schauen
mich nur an und sagen
keinen Mucks
nach diesen Wörtern schau
ich aus und jage sie
aus Jux
doch scharfsichtig und schlau
sind sie und entschlüpfen
immer mir wie Fuchs
und Luchs
Rückbesinnung
rück nur das Wort ein
wenig beiseite und schon
hast du – hinterrückworts –
eine gute Aussicht auf
Sinn
Nachtverse
wo Wörter träumen,
erwachen Gedichte
in den Tönen des Wassers
ein Gedicht
will ich schreiben
in den Tönen des Wassers:
in allen Tönen noch
die tiefste Stille
dieser Welt
Eine Reprise unter anderen Vorzeichen von https://lyrifant.de/2023/08/19/in-den-farben-des-wassers/
Wort und Antwort
ein Wort kennt eine Sehnsucht nur:
nichts mehr wünscht es als Antwort:
sei’s ein Widerwort, ein Fürwort, ein Vor-
oder Nachwort, ein Würzwort, ein Beiwort
oder auch nur ein Füllwort, notfalls reicht
ein Unwort –
nur eben ein Wort, ein anderes Wort
in den Farben des Wassers
ein Gedicht
will ich schreiben
in den Farben des Wassers:
selbst farblos, doch
in allen Farben
dieser Welt
Poesie, triangulär
scheinbar einfach
um drei Ecken
drei gleiche Seiten
ungleich vielseitig
der eine Ton
nie eintönig
im eigenen Wort
Gast nur bin ich
im eigenen Wort:
und doch ist es
mein einziges
Zuhause
ein Wort, ein Satz
ein Wort macht
noch keinen Satz, denkst du?
täusch dich nicht!
macht ein Wort
einen Satz, entsteht – vielleicht –
Poesie
Lyrifants Lyrifanz
zum 10-jährigen Blogjubiläum!
lyrifantastische Lyrifantenlyrik
möchte Lyrifant eigentlich schreiben –
doch heraus kommt immer nur
Lyrifants lyrifantöser Lyrifanz
auf gut Glück
an manchen Tagen
bleiben die Wörter stur
in ihren Ecken hocken
kein Reim
kann sie locken, sie
bocken und zicken
und mir bleibt nur
zu nicken und
zocken