Nebelkrähe
an den Winter fern
mahnt der Nebelkrähe Wort:
cras, cras stets ihr Ton
an den Winter fern
mahnt der Nebelkrähe Wort:
cras, cras stets ihr Ton
nur ein Hauch von Wort:
Libellenflügel schreiben‘s
in den Himmel zart
noch nie vernommen
hab ich Karpfens Wort: lesbar
nur für Fischaugen
kopfüber ins Nass:
so fischt der Haubentaucher
unter Wasser Wort
ein Wort wie ein Flug:
wo der Graureiher schwebt hoch
über stillem See
rar macht sich das Wort
des Fuchses: zur Dämmerung
auf leisen Pfoten
vertraut dagegen
des Blässhuhns Wort: kläglich nur
für Menschenohren
der Ameisen Wort
wird immer fremd mir bleiben:
emsig zwar, doch stumm
im Zoo der Bär ist
aus dem Winterschlaf erwacht:
jetzt ist es Frühling!
In dieses Künstlerbuch mit dem Titel „The Red-Crowned Crane & The End of the World“ von Peter Granser mit Texten von Mari Kashiwagi habe ich mich total verliebt, insbesondere die auf das Wesentliche reduzierten Fotografien der Kraniche, die auf den ersten Blick wie Tusche-Kleckse, auf den zweiten Blick wie Schriftzeichen anmuten, haben es mir sehr angetan. Das Leporello-Buch ist erschienen bei der Edition Taube (dort noch mehr Bilder vom Buch zum Durchblättern) und ist derzeit ausgestellt im Rahmen der auch sonst sehr inspirierenden Ausstellung „Die Welt im Fluss. Über Bewegtes und Vergängliches in der Japanischen Kunst“ im Museum Angewandte Kunst Frankfurt.
mit Kranichzeichen
ans weiße Ende der Welt
zur Stille von Schnee
gegen trübe Tage
Sonnengelb (vermisst)
still bewahrt in einem Blatt:
wie licht es leuchtet!
die alten Bäume
singen wieder – himmelwärts –
Lieder, rosarot