Wo Vermummte
Vermummte auffordern,
sich zu entmummen –
da wird mir mulmig zumut.
Wo Vermummte
Vermummte auffordern,
sich zu entmummen –
da wird mir mulmig zumut.
Manchmal geschehen
Zeichen und Wunder:
Weichen und Zunder.
Wer bin ich,
solange ich
nicht mehr ich
und
noch nicht ich
bin?
Nur wer sich verändert,
bleibt sich gleich.
(Hat vielleicht schon mal jemand gesagt…)
Mitten in der Nacht
Schmeck ich den Sommer
Träum ich vom Sommer, der gerade beginnt
Mitten in der Nacht
Schmeck ich die Sonne
Träum Mittsommernachtsträume
Mitten in der Nacht
Schmeck ich den Sommer
Mitternachtssonne
küsst Mond und Sterne hell
zur Mittsommernacht.
Laue, blaue Nacht
auf den Augen meiner Haut:
ein Sommernachtstraum.
Wer bin ich? – ?
Woher komme ich? – ?
Wohin gehe ich? – ?
Wer bin ich? – Nichts.
Woher komme ich? – Aus dem Nichts.
Wohin gehe ich? – Ins Nichts.
Wer bin ich? – Ich.
Woher komme ich? – Von weit her.
Wohin gehe ich? – Ins Offene.
Wer bin ich? – Du.
Woher komme ich? – Aus Dir.
Wohin gehe ich? – Zu Dir.
Wer bin ich? – Alles.
Woher komme ich? – Aus Allem.
Wohin gehe ich? – In Alles.
Sarkastisches Liedlein auf den körperlichen Verfall
Das Haar dünner,
dafür dicker der Bauch.
Die Füße platter,
dafür runder die Hüften.
Der Rücken krummer,
dafür gerader die Gelenke.
Die Blase schwächer,
dafür stärker die Adern.
Die Lippen schmäler,
dafür breiter das Gesäß.
Die Muskeln härter,
dafür weicher das Bindegewebe.
Die Haut rauer,
dafür glatter der Hinterkopf.
Die Falten mehr,
dafür weniger Zähne.
Der Geist leerer,
dafür voller der Darm.
Die Brust enger,
dafür weiter die Kleider.
Der Atem schwerer,
dafür leichter die Kost.
Die Augen müder,
dafür wacher der Schmerz.
Die Lust kleiner,
dafür größer das Leid.
solange
niemand
das Leben,
solange
hat auch
der Tod
sich nicht
überlebt
Vielleicht ist doch
das Blatt im Wind
vernünftiger als ich:
Es vertraut der Kraft,
die es trägt.