für vieles bin ich
zu dumm
für einiges bin ich
zu faul
für manches bin ich
zu alt
aber für nichts bin ich
mir zu schade
Wort auf Wort: Poetologisches
Shift
blicke ich bei der Welt
nicht mehr durch, setz ich mir
einfach
ein Gedicht auf
Return
hab ich mich in der Welt
verlaufen, führt mich sicher
zurück
ein Gedicht
Escape
kommt mir die Welt
zu nahe, schlüpf ich
rasch
in ein Gedicht
fangVerse (3) – nachtsBlatt
nachts / fängt an / was Blatts ist /
umfängt mein Blatt / was Nachts ist /
fängt ein / was zufällt nur / nachtfinster /
verfängt sich denn / nachtrands / blattrands /
ein Stern
nachts / ist ein Stern nur ein Wort / taghell /
nur am Rande / umsternt / umnachtet /
fallen mir die Lieder zu
Dichtschnur
hab ich auch Strich und Faden
verloren: Wort um Wort knüpfe
ich zu Himmel (ja!) und Zwirn:
so mag mir die Poesie endlich
ins Garn gehen
fangVerse (2) – blattSpuren
Spuren / von Duft / Strukturen / von Luft /
aus diesen Tinkturen / entstehen Figuren /
Spuren / von luftigen Kreaturen / Strukturen /
von duftigen Naturen / für meiner Skripturen /
Gruft
fangVerse (1) – tanzBlatt
Ule hatte gefragt, ob ich verraten würde, was das Blatt aus meinem Neujahrsgedicht einfangen würde – und hier ist der erste Fang, inspiriert durch Ules Tanzbild
mein Blatt tanzt / im Wind / tanzen die Wörter /
ungeschrieben / schneeflockengleich / weiß auf weiß /
tanze ich / in den Wind / über das Blatt / tanzen wir /
die Wörter / die Flocken / und ich
ein weißes Blatt Papier
vor mir liegt das neue Jahr
wie ein weißes Blatt Papier:
ich probiere das ein oder andere Wort –
entschließe mich dann aber doch,
das Blatt in den Wind zu hängen
und einfach nur abzuwarten,
was es mir einfangen wird
und nun
von nun an:
nur noch nun
von jetzt auf gleich:
nur noch jetzt –
und gleich (jetzt gleich)
und im Nu
beim Du mit jedem Augenblick
und nun?
nun
und nun
und nun
und nun
auf den Punkt
eine Punktuelle
Ules feine Punkt-Reflexionen haben in mir einen (hihi!) Punkt angesprochen, über den ich schon länger nachdenke. Immer wieder hab ich mir überlegt, dass es schön wäre, ein Gedicht über den Punkt zu schreiben; aber noch schöner, wenn dies gleichzeitig eine heimliche Hommage an den Strichpunkt würde; denn gäbe es ihn nicht, müsste man ihn glatt erfinden! Findet Ihr nicht auch? Und eine neue lyrische Gattung gleich mit 😉
das ist der Punkt.
auf dem Punkt. wird er zum Doppelpunkt:
Punkt. für Punkt. wird er zum Strich –
das ist der neuralgische Punkt!
kein Punkt. mehr ein Strichpunkt;
ein wunder Punkt, ein Wunder
ohne Punkt. und Komma, kommst du
nur bis zu einem gewissen Punkt.
das ist ein schwacher Punkt.
niemals auf den Punkt. genau
am toten Punkt . erst dort ist
der springende Punkt. . .
das Pünktchen . auf dem i
(vielleicht ein strittiger Punkt?)
wer? was? was? wer?
wer was hat, ist wer?
wer wer ist, hat was?
wer was ist, sagt wer? sagt was?
wer wer ist, sagt was? sagt wer?
wer was hat, sagt wer? sagt was?
was wer hat, sagt was? sagt wer?
was was ist, sagt wer? sagt was?
was wer ist, sagt was? sagt wer?
wer was ist, hat was?
was wer hat, ist was?
wer ist wer?
was ist was?
wer? was?
was? wer?
wie jetzt?