Es ist eine alte Geschichte.
Sie erzählen.
Wir erzählen.
Wir erzählen unsere Geschichte.
Sie erzählen ihre Geschichte.
Sie erzählen eine andere Geschichte als wir.
Wir erzählen eine andere Geschichte als sie.
Wir erzählen die Geschichte anders als sie.
Sie erzählen die Geschichte anders als wir.
Sie erzählen, dass wir falsch erzählen.
Wir erzählen, dass sie falsch erzählen.
Wir erzählen, was sie nicht erzählen.
Sie erzählen, was wir nicht erzählen.
Sie erzählen.
Wir erzählen.
Geschichten. Immer wieder:
Geschichten. Und dennoch:
Eine gemeinsame Geschichte.
Genau so!!
Ja, leider. Leider sind wir im Zuhören nicht so gut wie im Erzählen. Da muss ich mich an die eigene Nase (oder ans eigene Ohr?) fassen.
Ja. Und immer ist Gegenstand der Geschichten, wer recht habe. Nie führt diese Frage zum Frieden. Schlimmstenfalls dauert der Krieg so lange, bis eine Partei sagen muss, dass sie nicht mehr weitermachen kann. Bestenfalls endet er, sobald sich eine Idee zeigt, wie beide Seiten ihr Gesicht wahren können, wenn sie aufhören.
Aber dein Text bewegt sich noch im Stadium davor. Und dieses erfasst er stimmig.
Ja, mein Text beschreibt das Stadium, in dem wir gerade sind – den Weg hinaus sehe ich noch nicht. Aber: Beidseitige Gesichtswahrung – das wird oder muss der Schlüssel für eine diplomatische Lösung sein. Sonst herrscht Krieg bis zum bittersten Ende.
So ist es!!! Ganz genau so. Und es wird immer vergessen oder geleugnet oder tabuisiert, dass es eine GEMEINSAME Geschichte ist. In der Psychotherapie nennt man es systemisches Denken.