Der größte Feind der Liebe

Der größte Feind der Liebe
Ist nicht der Hass. Auch nicht der Alltag.
Noch nicht einmal die Lieblosigkeit.

Der größte Feind der Liebe
Ist die Liebe. Sie brennt uns aus.
Sie zehrt uns auf.

Wie aber kann lieben,
Wer nicht mehr da ist?

12 thoughts on “Der größte Feind der Liebe

  1. Mir kommt es so vor, als bewegten sich deine Texte der letzten Zeit immer stärker in Richtung Kurzprosa. Der lyrisch-poetische Charakter tritt etwas zurück.

    • Ja, ein mir wohlwollender Mensch, der für kurze Zeit meine Gedichte kommentierend begleitet hatte, hat damals einmal gesagt: “mehr gedacht als gedichtet” – das trifft es wohl auch hier. Aber irgendwie musste ich das für mich jetzt erst einmal so formulieren (in der Spur von Erich Fried, den ich schon schätze, auch wenn das in ‘echten’ lyrischen Kreisen verpönt ist).

      • Kurzprosa zu formulieren ist ja auch nichts Minderes. Und der hier benannte Inhalt steht in seiner Wichtigkeit außer Frage – die Art, wie du ihn sprachlich fasst, geht in meinen Augen deutlich über ein schnelles “Ersteinmalsoformulieren” hinaus, erinnert mich an das “Bildhauen” (alles wegkloppen, was nicht zur Statue gehört – eigentlich einfach, oder? Ist, glaube ich, frei zitiert nach Michelangelo oder da Vinci).
        Zu Erich Fried:
        Ich mag manche seiner Gedichte sehr, er findet so überraschende Verbindungen und Wendungen; aber mich nervt der gelegentlich schulmeisternde Ton, den er oft anschlägt.

        • Der Bildhauer-Vergleich ist sehr treffend – und in der Tat ist Reduktion ein Weg, den ich sehr spannend finde – nur gerade in diesem Text würde ich ihn eher nicht verwirklicht sehen (weiter geht’s beim Kommentar zu Eulenschwinge).

  2. Suchst du denn in Richtung einer lyrischen Prosa (wenn ich die Veränderung deines Textstils mal als Ausdruck einer Suche auffasse)?
    Oder weißt du das noch nicht zu benennen?

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